Anmerkung: Die nachfolgende Studie wurde angeregt von der Lektüre einiger bemerkenswerter Abschnitte über Glauben in dem Buch Christ, the Healer von F.F. Bosworth. Ich bete und erwarte, daß diese Studie für einen jeden Leser zu einem segensreichen Erlebnis wird.

Für viele Christen ist Glauben auch weiterhin eine manchmal eher schwierige Sache. Sie ist meist deshalb schwierig, weil einige wichtige im Wort Gottes gelehrte Wahrheiten zu Glauben entweder nicht bekannt, nicht genügend beachtet oder vielleicht gar außer acht gelassen werden.

Selbst Gläubige, die vielleicht schon viele Jahre an Christus glauben und somit von Gott geboren sind und zur Gemeinde Gottes, der Gemeinde des Leibes Christi, gehören, erleben immer wieder in ihrem Leben Situationen, in denen Glauben für sie zu einer nicht einfachen Angelegenheit wird. Ich möchte in dieser Studie an einige grundlegende Wahrheiten erinnern, die uns helfen werden, in größerem Ausmaß als zuvor Gott zu glauben und seine Verheißungen in unserem Leben zu empfangen.

Glaube – [pistis] im Griechischen – bezeichnet eine innere Haltung von Vertrauen, Überzeugung, einem „Für wahr halten" einer bestimmten Realität. In manchen Situationen zeigt sich Glauben dann darin, daß man gemäß seiner inneren Haltung und Überzeugung handelt.

Manchmal erleben wir es, daß wir nicht mit Überzeugung und Vertrauen handeln, und wir versuchen dann eventuell mit größten Anstrengungen, unsere Handlungen überzeugender auszuführen. Damit kommen wir nur leider nicht viel weiter, denn das Problem mangelnder Überzeugung liegt nicht in unserer Handlung, sondern an anderer Stelle.

Man kann nur fester Überzeugung und festen Glaubens sein, wenn man jegliche Unbestimmtheit und Unsicherheit bzgl. Gottes Willen in einer Sache abgelegt hat. Man kann nur in dem Maße Glauben und Vertrauen haben, wie man den offenbarten Willen Gottes kennt. Dazu muß man wissen, was die Schrift bzgl. einer Angelegenheit lehrt, man muß die Aussagen der Schrift zu einer Sache kennen. Wenn man sicher weiß, daß Gott das verheißen hat, was man benötigt, dann kann man die Sache mit fester Überzeugung und Glauben angehen, wobei jegliche Zweifel bzw. Unsicherheiten beseitigt sind. Nur wenn wir Gottes Willen kennen, haben wir das, worauf wir unseren Glauben gründen können. Durch das Wort Gottes wird Glauben möglich – Glaube zum Empfangen von Gottes verheißenen Segnungen ist das Ergebnis davon, daß wir Gottes Wort kennen und dementsprechend handeln.

Römer 10,17:
So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.

Hier ist im Zusammenhang vom Glauben hin zur Rettung die Rede; das Prinzip aber – Glauben basiert auf dem, was Gottes Wort verheißt und was wir aufgrund der Predigt von Gottes Wort hören – ist das gleiche, auch wenn es um andere Segnungen geht. Ein erneuerter Sinn ist der Schlüssel zum Wandel in der Kraft Gottes, eine Einstellung des Herzens, die absolut „Ja!" sagt zu dem, was Gott in seinem Wort offenbart hat.

Jesus Christus bezeichnete in einem Gleichnis das Wort Gottes als „den Samen". Es ist der Same zu göttlichem, ewigem Leben; es ist der Same zu einer jeglichen Segnung Gottes in unserem Leben. Das Wort Gottes verkündet uns den Willen Gottes. Wenn jemand vom Wort Gottes nicht sicher ist, daß die gewünschte Segnung Gottes Wille für ihn ist, so versucht er gewissermaßen eine Ernte einzufahren, wo nichts gesät wurde. Ein Bauer kann keinerlei Vertrauen bzw. Glaube im Blick auf eine Ernte haben, wenn er nicht sicher ist, daß die Saat ausgesät wurde.

Gottes Wirken geschieht nach dem gleichen Prinzip, denn er kann keine Ernte gewähren, wo nicht zuvor eine Saat gesät wurde – wo nicht sein Wort erkannt und danach gehandelt wird. Gott wirkt mittels seines Wortes, und das ist wahr in jeder Hinsicht. Himmel und Erde wurden gemacht durch sein Wort. Gottes Wort muß daher zuerst in unseren Herzen gesät und anschließend dann weiter bewässert (kultiviert) werden. Der Same muß im Boden bleiben, ansonsten kann keine Ernte daraus hervorgehen.

Wenn wir verheißene Segnungen von Gott empfangen wollen, müssen wir zunächst aus dem Wort Gottes festlegen, daß es Gottes Wille ist, daß wir diese Segnung haben sollen. Wenn wir dies erkannt haben und in unser Herz als Wahrheit aufnehmen und dort behalten, dann haben wir den Samen gesät bzw. gepflanzt. Dann wenden wir uns vertrauensvoll an Gott im Gebet, denn wir sind uns sicher, was Gottes Wille für uns ist. Wenn wir für etwas beten und dann etwa anfügen: „wenn es dein Wille ist", so reißen wir lediglich den Samen wieder aus dem Boden und verhindern sofort, daß wir empfangen können, worum wir bitten.

Wenn uns das Wort Gottes bekannt und vertraut ist, so können wir mit Gewißheit Gottes Zusagen glauben. Dann können wir jedesmal die Erfüllung der von Gott gegebenen Verheißung sehen, indem wir glauben, daß unser Gebet erhört wurde, und das, bevor wir die Antwort auf das Gebet in unserem Leben erfahren.

Markus 11,24:
Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, daß ihr's empfangt, so wird's euch zuteilwerden.

Weiterhin ist notwendig, daß wir zwischendurch nicht aufgeben, sondern mit Geduld auf die Erfüllung von Gottes Verheißung warten.

Hebräer 10,35 und 36:
Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.
Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.

Gottes Verheißung, sein Wort, wirkt die Wunder, indem wir auf ewige Realitäten (seine Verheißung, seine Treue, usw.) schauen und danach handeln und indem wir uns nicht gegenteilig von zeitlichen Dingen beeinflussen lassen. Gott selbst hat keine Probleme, das zu tun, was er verheißen hat, solange wir uns ihm nicht in den Weg stellen, sondern vielmehr mit ihm zusammenarbeiten.

Sprüche 4,20–22:
Mein Sohn, merke auf meine Rede und neige dein Ohr zu meinen Worten.
Laß sie dir nicht aus den Augen kommen; behalte sie in deinem Herzen,
denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leibe.

Gottes Worte bedeuten Leben für die, die sie „finden"! Wir müssen uns Zeit nehmen und Mühe aufwenden, um Gottes Worte zu finden. Dann können seine Worte für uns Leben und unserem ganzen Leibe heilsam sein.

In diesem Abschnitt der Schrift wird uns mitgeteilt, wie wir auf Gottes Wort achthaben sollen. Wenn wir Gottes Segnungen empfangen wollen, können wir nicht auf mehrere Dinge gleichzeitig schauen. Wir sollen unsere Augen ausschließlich auf eine Sache gerichtet halten — auf die Verheißung des Wortes Gottes. Statt auf die Symptome einer Krankheit zu schauen, müssen wir zu dem Punkt gelangen, daß wir die Verheißungen des Wortes „nicht aus den Augen kommen" lassen.

Die Kraft zum Hervorbringen der Frucht ist in dem Samen, nicht in dem Bauern, der den Samen pflanzt. Die Kraft zum Hervorbringen des Resultats der Verheißung Gottes ist in dem Wort Gottes, nicht in uns, die wir das Wort Gottes pflanzen. Der Same kann nur dann seine Wirkung entfalten, wenn er im Boden bleibt. Das Wort Gottes kann nur dann seine Wirkung entfalten, wenn wir es in unserem Herzen behalten, es in unserem Herzen bewahren. Wenn wir Gottes Worte nicht aus den Augen kommen lassen und sie in unserem Herzen bewahren, sind wir „guter Boden", von dem Jesus sagte, daß er Frucht hervorbringen wird. So wie ein Bauer absolute Gewißheit und absolutes Vertrauen hat, daß der Same, den er im Frühjahr aussät, bereits im Boden wirkt und Frucht hervorbringen wird, so können wir eigentlich noch größeres Vertrauen und festeren Glauben haben, daß Gottes Worte bereits in unserem Leben wirken und die verheißene Frucht hervorbringen werden.

Der Bauer läuft nicht jeden Morgen zu seinem Feld und gräbt nach, um zu sehen, ob der Same bereits etwas getan hat — er weiß es einfach und ist davon überzeugt! Er zweifelt nicht die ganze Zeit und fragt sich ängstlich, ob der Same wohl Frucht bringen wird. Er kennt die Wirkungsweise des Samens, die in dem Samen vorhandene Kraft, und daß er lediglich sät und dann eventuell bewässert, wobei der Same aus sich selbst die Pflanze und dann die Frucht hervorbringt. Er sieht die Frucht nicht beim Säen, aber er hat die feste Zuversicht, daß der Same Frucht hervorbringen wird. So muß es auch bei uns sein, wenn wir den Samen des Wortes Gottes in unsere Herzen säen — obgleich wir zunächst keine Frucht sehen, haben wir dennoch allen Grund, fest davon überzeugt zu sein, daß das Wort seine Frucht in unserem Leben hervorbringen wird.

Hebräer 11,1:
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Solange unser Blick fest auf Gottes Worte gerichtet bleibt, solange unser Ohr sich Gottes Worten zuneigt, solange wir Gottes Worte in unserem Herzen behalten, so lange haben wir den richtigen Samen im Boden. Wenn andere Dinge unsere Augen, Ohren und unser Herz ablenken, so haben wir falschen Samen. Unsere Ernte wird anders ausfallen, als wir es eigentlich erwarten. Es ist dann, als wollten wir Weizen ernten, wo wir Unkraut gesät haben — das aber geht nicht!

Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was Gottes Wort verheißt! Das ist es ja, worauf wir hoffen und was wir noch nicht sehen. Die Verheißung im Wort Gottes ist die feste Grundlage, auf der unser Glaube ruhen kann und ruhen muß. Auf das zu sehen, was Gott sagt, das wird unseren Glauben wachsen lassen und unser Vertrauen in unseren himmlischen Vater stärker machen. Dies im Leben zu praktizieren, wird es uns leichter machen zu glauben als zu zweifeln, weil ja die Grundlage, auf der unser Glaube ruht, viel verläßlicher ist als die Grundlage, auf der die Zweifel ruhen.

Wir sollten nicht an unserem Glauben zweifeln, sondern an unseren Zweifeln, denn diese sind nicht verläßlich!

Unser Gott ist absolut verläßlich — je mehr wir ihn kennen, um so mehr werden wir ihn mit völligem Vertrauen und unerschütterlichem Glauben bei seinem Wort nehmen und seine Segnungen in überreichem Maße in unserem Leben erfahren.

Gott ist ein treuer Gott, der sein Wort hält. Selbst die Untreue der Menschen kann Gottes Treue zu seinem Wort nichts anhaben. Gottes Wort wirkt in uns, die wir glauben. Alle Verheißungen in Gottes Wort sind Ja und Amen!

Unsere größte Herausforderung ist eigentlich, in größerem Maße mit Gott vertraut zu werden, ihn zu kennen und zu wissen, was er tatsächlich vollbringen kann und vollbringen will! Seine Fähigkeit und seine Bereitwilligkeit, diejenigen zu segnen, die Ehrfurcht vor ihm haben und ihn ehren, wird uns auf den Seiten der Bibel in deutlichen Worten mitgeteilt. Gott wirkt mittels seines Wortes in unserem Leben. Wir müssen ihn kennenlernen, wir müssen wissen, was und wie Gott wirkt.

Wir müssen uns bzgl. des Wortes Gottes, seiner Offenbarung an den Menschen, absolut sicher sein. Dann werden wir nicht mehr allzu große Schwierigkeiten haben, ihm zu vertrauen und ihm zu glauben. Dann braucht es Zuversicht und Mut, an dem festzuhalten, was man weiß! Je sicherer man sich einer Sache ist, um so beständiger hält man daran fest.

Unser Gott ist fähig! Unser Gott ist willig! Unser Gott ist treu! Laßt uns mit Freuden sein Wort in unsere Herzen aufnehmen, einander unterstützen und helfen, indem wir uns durch sein Wort erbauen und an seine Verheißungen erinnern! So können wir zusammen jeden Tag Wunder erwarten.

 

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