Inhalt

Der Begriff „Christus“
Notwendigkeit eines Retters
Jesus, der Christus
Jesus Christus – der Hohepriester
Jesus Christus — der Prophet
Jesus Christus – der König
Zusammenfassung

Für viele Menschen, und sicherlich für viele Christen, ist es selbstverständlich von Jesus von Nazareth als „Jesus Christus“ zu reden. Der Begriff „Jesus Christus“ ist geläufig und in vieler Munde, aber möglicherweise ist es den vielen nicht in gleichem Maße klar oder bewußt, was denn „Christus“ eigentlich bedeutet, und in welcher Beziehung dieser Begriff überhaupt zu Jesus steht.

In dieser Studie will ich zunächst darlegen, was der Begriff „Christus“ bedeutet, danach dann einige der bedeutsamen Aspekte aufzeigen, in welcher Hinsicht Jesus wahrlich der Christus ist.

Der Begriff „Christus“

Zuerst sollte geklärt werden, was das Wort „Christus“ an sich bedeutet. „Christus” ist eigentlich angelehnt an das griechische Wort christos, es bedeutet an sich „gesalbt“ bzw. in seiner substantivierten Form „Gesalbter“. Die gleiche Bedeutung hat auch das hebräische Wort, das ins Deutsche als „Messias“ übersetzt bzw. übertragen wird. „Christus” und „Messias“ haben also eigentlich die gleiche Bedeutung: „Gesalbter“.

Beispiele für den Gebrauch des Wortes „gesalbt“ finden sich an vielen Stellen im Alten Testament, insbesondere auch im Zusammenhang mit der Einsetzung von Personen in bestimmte öffentliche Ämter. Eine solche Salbung wies symbolisch auf etwas Besonderes hin, dadurch unterschied sich so ein Gesalbter von anderen Menschen. Ihm fiel eine besondere Aufgabe zu, die er im Dienst an anderen erfüllte und für die er in besonderer Weise auch mit Kraft bzw.. Vollmacht ausgestattet war.

„Gesalbte” gab es im Laufe der Menschheitsgeschichte viele, und doch hat nur einer diesen Titel „Christus“ verbunden mit seinem Namen, eben Jesus von Nazareth. Die Schrift lehrt uns, was es damit auf sich hat und warum dies so ist.

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Notwendigkeit eines Retters

Durch den Sündenfall des Menschen geriet der Mensch in eine Situation, wo er einen Retter, einen Erlöser benötigte. Durch Adams Sünde hatte es eine Trennung zwischen Gott und dem Menschen gegeben, die für den Menschen in drei wichtigen Aspekten bestimmte Konsequenzen mit sich brachte, für die Gott in Gestalt des Retters und Erlösers des Menschen eine Antwort hatte.

Gott stellte in seinem eingeborenen Sohn Jesus diesen Retter und Erlöser bereit. Er war der Mittler zwischen Gott und dem Menschen, der vollbrachte, was erforderlich war.

Diese drei grundlegenden Aspekte bzw. Bedürfnisse, die aus dem Sündenfall Adams resultierten, können sehr schön aus einem Abschnitt in Römer 3 ersehen werden.

Römer 3,9-11:
Was sagen wir denn nun? Haben wir Juden einen Vorzug? Gar keinen. Denn wir haben soeben bewiesen, daß alle, Juden wie Griechen, unter der Sünde sind,
wie geschrieben steht: »Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer.
Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt.

Paulus weist nach, daß in der Tat keiner der Menschen einen Vorzug hat, sondern daß alle nach Adam, selbst die Juden, die in manch anderer Hinsicht durchaus einen „Vorteil“ hatten, unter der Sünde sind! Dieses Unter-der-Sünde-sein wird dann von Paulus noch weiter charakterisiert durch einige bemerkenswerte Ausdrücke aus Psalm 41: (1) Da ist keiner, der gerecht ist …; (2) da ist keiner, der verständig ist; und (3) da ist keiner, der nach Gott fragt.

Die Sünde ließ den Menschen schuldig werden vor Gott, der Mensch verliert seine Gerechtigkeit, und damit ist er verloren, ist er getrennt von Gott, hat keine Gemeinschaft mehr mit Gott — „da ist keiner, der gerecht ist“. Der Mensch benötigt Vergebung und Tilgung seiner Sünde, er benötigt eine Rechtfertigung und damit verbunden die Wiederherstellung seiner Gerechtigkeit vor Gott, die ihn dann erneut in Gemeinschaft mit Gott bringt. Zur Erfüllung dieser Aufgabe bedurfte es eines Priesters.

Die Sünde brachte weiterhin den Menschen in eine Position, wo er, ohne Gott und entfremdet der Erkenntnis Gottes, in Finsternis ist, sein Verstand ist verfinstert — „da ist keiner, der verständig ist”. Der Mensch benötigt also Licht auf seinem Wege, und dieses Licht kommt durch die Vermittlung der Erkenntnis des Wortes Gottes, des Willens Gottes und der Wege Gottes. Zur Erfüllung dieser Aufgabe bedurfte es eines Propheten.

Die Sünde, als Ungehorsam gegenüber Gott und als Auflehnung gegen Gottes Herrschaft, ließ den Menschen auch rebellisch sein in Feindschaft gegenüber Gott und anderen Menschen, und er ist töricht und hochmütig — „da ist keiner, der nach Gott fragt“. Der Mensch, als ein spezielles Geschöpf, benötigt eine autoritative, eine obrigkeitliche Aufsicht, um in Einheit mit Gott und Mitmenschen recht zu leben. Zur Erfüllung dieser Aufgabe bedurfte es eines Königs.

Im Alten Testament wurden nun genau diese drei Kategorien öffentlichen Dienstes — Priester, Propheten, Könige — jeweils durch Salbung mit Öl in ihr Amt eingesetzt.

Es folgen zwei Stellen zur Salbung des Priesters.

2. Mose 29,21:
Und du sollst von dem Blut auf dem Altar nehmen und Salböl und sollst Aaron und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider damit besprengen. So werden er und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider geweiht.

3. Mose 8,12:
Und er goß von dem Salböl auf Aarons Haupt und salbte ihn, daß er geweiht würde,

Die Salbung eines Propheten wird erwähnt in einem Wort des Herrn an Elia.

1. Könige 19,15.16:
Aber der HERR sprach zu ihm: Geh wieder deines Weges durch die Wüste … und salbe …
… Elisa, den Sohn Schafats, von Abel-Mehola zum Propheten an deiner Statt.

Ein Beispiel der Salbung eines Königs ist Davids Salbung durch den Propheten Samuel.

1. Samuel 16,13:
Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn
[David] mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN geriet über David von dem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama.

Gott hatte bereits zur Zeit des Alten Testaments für diese Bedürfnisse des Menschen in Gestalt der von ihm vorgesehenen Priester, Propheten und Könige eine gewisse Vorsorge getroffen. Aber all diese aus den Menschen hervorgekommenen Priester, Propheten und Könige sind, da selbst unter der Sünde, unvollkommen und unzureichend und versagen letztendlich. Es bedurfte eines vollkommenen Priesters, eines vollkommenen Propheten und vollkommenen Königs für die Menschheit, den Gott schon von vor Grundlegung der Welt ausersehen hatte und der dann am Ende der Zeit kam, um Gottes von Anfang an bestehenden Plan zu erfüllen.

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Jesus, der Christus

Dieser vollkommene Priester, Prophet und König war dann Gottes eingeborener Sohnes Jesus. Die verschiedenen gesalbten Personen, die zuvor in der Zeit des Alten Testaments lebten, waren nur ein Typus, ein vorausgeworfener Schatten des wahren Gesalbten Gottes, der kommen sollte.

Apostelgeschichte 2,29-36:
Ihr Männer, liebe Brüder, laßt mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag.
Da er nun ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott verheißen hatte mit einem Eid, daß ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte,
hat er's vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt: Er ist nicht dem Tod überlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen.
Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.
Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hört.
Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,
bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.«
So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.

In seiner Unterweisung zu Pfingsten spricht Petrus diese Worte und macht deutlich, daß dieser Jesus, der gekreuzigt worden war und den Gott von den Toten auferweckt hatte, daß eben dieser Jesus von Gott zum „Herrn und Christus“ gemacht worden war.

Über die eigentliche Salbung Jesu berichtet Petrus bei einer anderen Gelegenheit, als er das erste Mal bei Heiden Jesus als den Christus verkündete.

Apostelgeschichte 10,43-38:
Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansieht;
sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.
Er hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alle.
Ihr wißt, was in ganz Judäa geschehen ist, angefangen von Galiläa nach der Taufe, die Johannes predigte,
wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm.

Hier erfahren wir, was bei der sogenannten „Taufe Jesu” eigentlich geschah. Das Bedeutende bei diesem Ereignis war die Salbung Jesu durch Gott mit heiligem Geist und Kraft. Dieser Salbung ging eine Waschung voraus, ähnlich wie sie im Gesetz auch bereits für die Einsetzung der Priester gefordert wurde. Johannes berichtet danach dann, daß er „heiligen Geist“ auf Jesus herabkommen sah in Gestalt einer Taube. Dies wird hier von Petrus nun als „wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit heiligem Geist“ bezeichnet. Durch diese Salbung wurde Jesus von Nazareth eigentlich nun Jesus Christus (Jesus der Gesalbte)!

Jesus als der Christus war eingesetzt als der Hohepriester, als der Prophet und als der König!

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Jesus Christus – der Hohepriester

Viele der großartigen Wahrheiten zu diesem Aspekt des Priesteramtes Jesu sind dem Brief an die Hebräer zu entnehmen. Jesus ist der Hohepriester, der sich selbst als einmaliges Opfer darbrachte, um eine ewige Erlösung für die zu erreichen, die nun an ihn glauben.

Das Amt des Priesters bestand im wesentlichen darin, für die Menschen vor Gott Dienst zu tun, um Opfer darzubringen für die Sünden.

Hebräer 5,1.3:
Denn jeder Hohepriester, der von den Menschen genommen wird, der wird eingesetzt für die Menschen zum Dienst vor Gott,
damit er Gaben und Opfer darbringe für die Sünden.

Die Priester im Alten Testament waren zwar von Gott erwählt, aber sie waren unvollkommen und bedurften immer wieder selbst ebenfalls der Vergebung der Sünden, weshalb sie zuerst für sich Opfer bringen mußten und dann erst für das Volk.

Hebräer 7,26:
Er
[Jesus] hat es nicht nötig, wie jene Hohenpriester, täglich zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; …

Hebräer 9,7:
In den andern Teil aber ging nur einmal im Jahr allein der Hohepriester, und das nicht ohne Blut, das er opferte für die unwissentlich begangenen Sünden, die eigenen und die des Volkes.

Auch wurde die Priesterschaft jener Priester jeweils vom Tode beendet, sie war also nicht von Dauer.

Hebräer 7,23:
Auch sind es viele, die Priester wurden, weil der Tod keinen bleiben ließ;

Weiterhin kommt die Unvollkommenheit jenes priesterlichen Dienstes darin zum Ausdruck, daß die Opfer, die sie darbrachten, gar nicht die Sünde wegnehmen konnten, sondern lediglich als Typus dienten und eigentlich sogar eher zur fortwährenden Erinnerung an die Sünde beitrugen anstatt das Gewissen zu reinigen.

Hebräer 10,1-4:
Denn das Gesetz hat nur einen Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst. Deshalb kann es die, die opfern, nicht für immer vollkommen machen, da man alle Jahre die gleichen Opfer bringen muß.
Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst ausrichten, ein für allemal rein geworden wären und sich kein Gewissen mehr gemacht hätten über ihre Sünden?
Vielmehr geschieht dadurch alle Jahre nur eine Erinnerung an die Sünden.
Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.

So verhielt es sich mit den alttestamentlichen Priestern und ihrem Dienst, mit Christus aber war es anders. Jesus Christus war der vollkommene Hohepriester, der mit einem vollkommenen Opfer ein für allemal ins wahre Heiligtum einging. Dieses Opfer war er selbst!

Einige längere Abschnitte aus dem Hebräerbrief verdeutlichen diese wunderbaren Wahrheiten über Jesus Christus als Hohenpriester.

Hebräer 7,20-28:
Und das geschah nicht ohne Eid. Denn jene sind ohne Eid Priester geworden,
dieser aber durch den Eid dessen, der zu ihm spricht: »Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist ein Priester in Ewigkeit.«
So ist Jesus Bürge eines viel besseren Bundes geworden.
Auch sind es viele, die Priester wurden, weil der Tod keinen bleiben ließ;
dieser aber hat, weil er ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum.
Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.
Denn einen solchen Hohenpriester mußten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als der Himmel.
Er hat es nicht nötig, wie jene Hohenpriester, täglich zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat er ein für allemal getan, als er sich selbst opferte.
Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit an sich haben; dies Wort des Eides aber, das erst nach dem Gesetz gesagt worden ist, setzt den Sohn ein, der ewig und vollkommen ist.

Jesus, der eingeborene Sohn Gottes, ist eingesetzt als ein Hoherpriester, dessen Dienst ewig und vollkommen ist. Dieser Aspekt wird auch verdeutlicht durch die Aussagen, Jesus sei ein Priester nach der Ordnung des Melchisedek, und nicht nach der Ordnung Aarons. Er ist durch sein Blut in das wahre Heiligtum gegangen, um eine ewige Erlösung für uns zu erreichen.

Hebräer 9,11-14:
Christus aber ist gekommen als ein Hoherpriester der zukünftigen Güter durch die größere und vollkommenere Stiftshütte, die nicht mit Händen gemacht ist, das ist: die nicht von dieser Schöpfung ist.
Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben.
Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, so daß sie äußerlich rein sind,
um wieviel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!

Das einmalige Opfer Jesus im wahren Heiligtum und das damit erreichte Heil wird mehrmals betont.

Hebräer 9,24-28:
Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen;
auch nicht, um sich oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht;
sonst hätte er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an. Nun aber, am Ende der Welt, ist er ein für allemal erschienen, durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben.
Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.

Jesu Opfer „ein für allemal“ bewirkte für uns, daß wir geheiligt sind „ein für allemal“ und für immer vollendet sind.

Hebräer 10,10-14:
Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für allemal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.
Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können.
Dieser aber hat ein Opfer für die Sünden dargebracht, und sitzt nun für immer zur Rechten Gottes
und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht werden.
Denn mit EINEM Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden

Jesus, der Christus, ist der wahre und vollkommene Hohepriester, der mit einem vollkommenen einmaligen Opfer für unsere Sünden Sühnung getan hat, so daß wir nun geheiligt sind und reinen Gewissens dem lebendigen Gott dienen können.

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Jesus Christus — der Prophet

Der Prophet steht an Gottes Stelle und verkündet dem Volk Gottes Wort und Gottes Wille. Dem Menschen nach dem Sündenfall mangelte es an einer Erkenntnis Gottes, und sein Verstand ist verfinstert. Dem Propheten kommt die Aufgabe zu, dem Volk Gottes Botschaft zu verkünden.

Jesus war der Prophet Gottes – er kam und verkündete den Menschen Gottes Wort, tat ihnen Gott kund.

Johannes 1,18:
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt. 1

Jesus verkündete in vollkommenster Weise Gott, seinen Vater. In gewisser Weise konnten andere den Vater „sehen“, wenn sie Jesus Christus sahen, da er in allem den Willen des Vaters tat.

Johannes 14,9.10:
Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?
Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke.

„Wer mich sieht, der sieht den Vater.“ Damit erklärte Jesus natürlich keineswegs, daß er Gott sei. Seine Worte sagen in etwa das aus, was auch wir manchmal sagen, wenn wir ein Kind sehen und in ihm einige Eigenschaften seines Vaters wiedererkennen: „Ganz der Vater!“ Nur meinen wir damit, daß Sohn und Vater ein Wesen, ein und derselbe sind? Natürlich nicht. Genausowenig beanspruchte Jesus hier Gott zu sein.

Was in seinen Worten zum Ausdruck kommt, ist sein Amt als der Prophet, der in vollkommener Weise Gott verkündete. In der Tat erwartete Israel einen Propheten, der bereits im Alten Testament angekündigt war. Als Johannes der Täufer auftrat wurde er gefragt, ob er dieser Prophet sei, was er natürlich verneinte (vgl. Joh 1,21).

Später dann lesen wir von einem Ereignis nach der Speisung der 5000 durch Jesus.

Johannes 6,14:
Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll.

Noch ein wenig später, als Jesus zum Laubhüttenfest in Jerusalem weilte, waren ebenfalls einige aus dem Volk der Meinung, er sei der verheißene Prophet, der kommen sollte.

Johannes 7,40:
Einige nun aus dem Volk, die diese Worte hörten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet.

Daß ein Prophet besonderer Art kommen sollte, war in den Schriften des Mose gesagt, und Jesus bezog sich darauf in einer Auseinandersetzung mit den Pharisäern.

Johannes 5,45.46:
Ihr sollt nicht meinen, daß ich euch vor dem Vater verklagen werde; es ist einer, der euch verklagt: Mose, auf den ihr hofft.
Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben.

Eine wesentliche Wahrheit, die Mose von ihm geschrieben hatte, betraf sein Amt als Prophet.

5. Mose 18,15:
Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen.

Diese Wahrheit wird nochmals in 5. Mose 34 im Bericht über den Tod des Mose erwähnt.

5. Mose 34,10:
Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den der HERR erkannt hätte von Angesicht zu Angesicht,

Nun, es standen schon noch andere Propheten Gottes in Israel auch nach Mose auf, aber sie waren nicht „erkannt von Angesicht zu Angesicht“ wie Mose. Dieser war in besonderer Weise ein Typus für den kommenden Propheten Christus.

4. Mose 12,6-8:
Und er sprach: Hört meine Worte: Ist jemand unter euch ein Prophet des HERRN, dem will ich mich kundmachen in Gesichten oder will mit ihm reden in Träumen.
Aber so steht es nicht mit meinem Knecht Mose; ihm ist mein ganzes Haus anvertraut.
Von Mund zu Mund rede ich mit ihm, nicht durch dunkle Worte oder Gleichnisse, und er sieht den HERRN in seiner Gestalt. Warum habt ihr euch denn nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht Mose zu reden?

Trotz dieser großartigen Beziehung zwischen Gott und Mose wird doch aus der Schrift weiterhin deutlich, daß es zwischen Mose und dem kommenden Propheten Christus noch einen Unterschied geben würde.

Hebräer 3,1.2.5.6:
Darum, ihr heiligen Brüder, die ihr teilhabt an der himmlischen Berufung, schaut auf den Apostel und Hohenpriester, den wir bekennen, Jesus,
der da treu ist dem, der ihn gemacht hat, wie auch Mose in Gottes ganzem Hause.
Und Mose zwar war treu in Gottes ganzem Hause als Knecht, zum Zeugnis für das, was später gesagt werden sollte,
Christus aber war treu als Sohn über Gottes Haus. Sein Haus sind wir, wenn wir das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung festhalten.

Mose war ein Knecht im Hause Gottes, Jesus dagegen der Sohn. Bemerkenswert ist der Aspekt der Treue, der hier in besonderer Weise betont wird.

Daß Jesus wahrlich dieser Prophet war, von dem Mose bereits sprach und der von einigen aus dem Volk als solcher erkannt worden war, bestätigt auch Petrus in einer Rede einige Zeit nach Pfingsten.

Apostelgeschichte 3,21-23:
Ihn muß der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn.
Mose hat gesagt: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; den sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird.
Und es wird geschehen, wer diesen Propheten nicht hören wird, der soll vertilgt werden aus dem Volk.«

Jesus, der Christus, war dieser Prophet.

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Jesus Christus – der König

Ein weiterer Aspekt zu dem Gesalbten Gottes, den es noch ein wenig näher zu betrachten gilt, ist Jesus Christus als der König. Der Mensch ist so geschaffen, daß er eigentlich eine Obrigkeit benötigt, und dieser König über ihm war zu Beginn natürlich Gott selbst.

Nach dem Sündenfall sah Gottes Plan ebenfalls eine Art von Obrigkeit für den Menschen als soziales Wesen vor, und dazu gab es zunächst die Patriarchen, später dann Richter und danach schließlich Könige über Gottes Volk. Aber all diese waren unvollkommen, und es ist letztendlich erst der Gesalbte Gottes, der verheißene Messias, der auch als König und Herr der vollkommene und gerechte Herrscher über Gottes Volk ist.

Jeremia 23,5.6:
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich dem David einen gerechten Sproß erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird.
Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der HERR unsere Gerechtigkeit«.

Hier lesen wir eine Weissagung über den kommenden König, wobei insbesondere betont wird, daß er gerecht sein und wohl regieren wird. Auch wird deutlich, daß er, obwohl von Gott selbst „erweckt“, doch auch aus dem Hause Davids kommen wird. Der Messias Jesus als König stammt aus der Linie des von Gott selbst nach seinem Herzen erwählten Königs David.

Jesaja 11,2-5:
Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.
Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören,
sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten.
Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften.

Auch in dieser Weissagung des Propheten Jesaja steht erneut im Vordergrund, daß der kommende König mit Gerechtigkeit gekleidet sein wird und wohl regieren wird im Lande. Was ihn dazu befähigt, ist der Geist von Gott, mit dem ihn der HERR ausstatten bzw. salben wird. Die Aussage aus Vers 2 wird im Lichte der zuvor gelesenen Stelle in Apostelgeschichte 10,38 noch besser verständlich, denn heiliger Geist und Kraft war, womit Gott seinen eingeborenen Sohn Jesus salbte.

Bereits in einem Gebet der Mutter des Propheten Samuel findet sich ein weiterer Hinweis auf einen König als Gesalbten.

1. Samuel 2,10:
… Der Höchste im Himmel wird sie zerschmettern, der HERR wird richten der Welt Enden. Er wird Macht geben seinem Könige und erhöhen das Haupt seines Gesalbten.

Hier erkennen wir deutlich die Beziehung von „seines [Gottes] Gesalbten“ und „seinem [Gottes] König“. Dieser König ist der Gesalbte des HERRN.

Vielfach wird über den Messias als König in den Psalmen gesprochen, und dabei steht vor allem dann im Vordergrund, was sich bei Christi Wiederkunft (dem Kommen des Herrn) ereignen wird, wenn er tatsächlich über alle Völker herrschen wird.

Psalm 2,2-10:
Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herren halten Rat miteinander wider den HERRN und seinen Gesalbten:
»Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!«
Aber der im Himmel wohnt, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer.
Einst wird er mit ihnen reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie schrecken:
»Ich aber habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion.«
Kundtun will ich den Ratschluß des HERRN. Er hat zu mir gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.
Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum.
Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen.«
So seid nun verständig, ihr Könige, und laßt euch warnen, ihr Richter auf Erden!

Wir erkennen, auch hier geht es um „meinen König“, den vollkommenen Herrscher, der von Gott zum König gesalbt und eingesetzt ist, um über alle Völker zu herrschen. Auch wird hier betont, daß dieser König Gottes Sohn sein wird.

Einige weitere wunderbare Wahrheiten zum Königtum des Messias werden in Psalm 72 mitgeteilt. In diesem Psalm wird uns ein umfassendes Bild des kommenden Königs und seines Reiches gegeben. Zunächst wird aufgezeigt, daß der Messias der Sohn des Königs sein wird (in Vers 1). Wie in einigen anderen zuvor gelesenen Stellen wird der Messias in vollkommener Gerechtigkeit regieren (Verse 2-4). Seine Herrschaft ist nicht von der Art wie die Herrschaft der Könige der Erde, sondern wohltuend und Segen bringend (Verse 5-7). Der Messias wird nicht nur über ein Volk, Israel, herrschen, sondern vielmehr werden alle sich vor ihm neigen (Verse 8-11). In der Herrschaft des Messias wird auch die große Barmherzigkeit Gottes Ausdruck finden (Verse 12-14), und seine Herrschaft bringt Segen und Wohlstand in allen Belangen (Verse 15-17). In besonderer Weise wird während der Herrschaft des Messias Gott in vollkommener Weise gelobt und gepriesen werden (Verse 18-19).

Daß diese Voraussagen über den kommenden Messias ihre Erfüllung in Jesus von Nazareth fanden, wird aus Schriftstellen im Neuen Testament deutlich.

Lukas 1,30-35:
Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.
Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,
und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?
Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.

Bereits bei der Ankündigung der Geburt Jesu durch Gabriel an Maria wird bestätigt, daß eben dieser Jesus der verheißene König sein wird, denn „er wird König sein” als „Sohn des Höchsten“ herrschen.

Dieses Reich bzw. diese Herrschaft waren selbstverständlich nicht von dieser Welt, noch herrschte Jesus als der Christus in der Art der Könige dieser Welt. Dies bestätigte Jesus selbst vor Pilatus, als dieser ihn fragte.

Johannes 18,33-37:
Da ging Pilatus wieder hinein ins Prätorium und rief Jesus und fragte ihn: Bist du der König der Juden?
Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben dir's andere über mich gesagt?
Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?
Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt.
Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.

Jesus bestätigte gegenüber Pilatus, daß er wahrhaftig der König war, der kommen sollte. Er wies darauf hin, daß sein Reich nicht von dieser Welt sei, und seine Herrschaft daher auch nicht in weltlicher Form Ausdruck finden würde.

Jesu Reich ist von Gott, seine Autorität und Macht wurde ihm von Gott zugeteilt, er herrscht nun bereits als Herr und ihm wurde ein Name gegeben, der über allen Namen erhaben ist, so daß alle Knie sich schließlich vor ihm verbeugen (vgl. Phi 2:9.10). Er erniedrigte sich selbst, wurde aber von Gott über alle andere Kreatur erhöht.

Auf Erden wird seine Herrschaft nicht völlig angenommen, aber dennoch existiert sein Reich auch schon jetzt.

Kolosser 1,13.14:
Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes,
in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.

Die an Christus glauben und Anteil an der Erlösung erlangt haben, die wurden bereits in das Reich Christi („das Reich seines [Gottes] lieben Sohnes“) versetzt. Dieses Reich und Christi Herrschaft ist nach dem Kommen des Menschensohna dann offenbar.

Offenbarung 19,14-16:
Und ihm folgte das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit weißem, reinem Leinen.
Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, daß er damit die Völker schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen,
und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren.

Hier lesen wir von dem Kommen des Menschensohns in seiner Macht und Herrlichkeit als „König aller Könige und Herr aller Herren“! Nichts und niemand wird ihm widerstehen können, alle werden ihre Knie vor ihm beugen.

Diese Herrschaft, dieses Reich, wird Christus dann am Ende erneut dem Vater, Gott, übergeben.

1. Korinther 15,23-28:
Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören;
danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat.
Denn er muß herrschen, bis Gott ihm »alle Feinde unter seine Füße legt«.
Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.
Denn »alles hat er unter seine Füße getan«. Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, daß der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.
Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.

So schließt sich dann eigentlich wieder der Kreis, der mit Gottes Herrschaft über allem in 1. Mose am Anfang der menschlichen Geschichte begann und schließlich wiederum da einmündet, daß Gott alles untertan sein wird.

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Zusammenfassung

In unserer Betrachtung haben wir gesehen, daß Jesus als der Gesalbte der vollkommene Hohepriester, der vollkommene Prophet und der vollkommene König ist und in diesen Funktionen als Retter und Erlöser Gottes Antwort auf bestimmte Bedürfnisse des Menschen war.

Jesus von Nazareth ist der von Gott gesalbte Hohepriester, der sich selbst als Opfer ohne Fehl oder Makel dargebracht hat (vgl. Heb 9,14); er ist der von Gott gesalbte Prophet, der Gottes Wort den Menschen verkündet (vgl. Joh 17,8); und er ist der von Gott gesandte und von Gott gesalbte König aller Könige und Herr aller Herren (vgl. Off 19,16).

In Offenbarung 1 wird auf alle drei Aspekte an einer Stelle zusammen Bezug genommen.

Offenbarung 1,5:
und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut

Jesus ist „der treue Zeuge“ – als der Prophet, er ist „Herr über die Könige auf Erden“ – als der König, und er hat „uns erlöst … von unsern Sünden mit seinem Blut“ – als der Hohepriester.

Auch in Hebräer 1 wird Jesus Christus als Priester, Prophet und König dargestellt.

Hebräer 1,1-3:
Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,
hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat.
Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe

„Hat … zu uns geredet durch den Sohn“ – als der Prophet, „vollbracht die Reinigung von den Sünden“ – als der Hohepriester, und „hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe“ – als der König.

Im Alten Testament finden sich drei Gestalten, die in besonderer Weise auf Jesus als den Christus hinweisen und als Typus für seinen Dienst als der Gesalbte Gottes dienen: Melchisedek als der Priester des Allerhöchsten, Mose als der Prophet, mit dem Gott von Angesicht zu Angesicht redete, und David als der König, den Gott sich selbst nach seinem Herzen erwählt hatte.

O, welch einen wunderbaren Heiland und Erlöser wir doch haben! Möge uns allen nach dieser Studie in immer größerem Maße bewußt werden, was Jesus als der Christus, als der verheißene Messias, vollbracht hat und noch vollenden wird!

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Fußnoten:

1 Der Ausdruck „der Eingeborene, der Gott ist“ ist in anderen Bibelübersetzungen wiedergegeben mit „der eingeborene Sohn Gottes“. Für diese Stelle gibt es in den alten Handschriften verschiedene Lesarten, wobei wahrscheinlich eine andere („der Eingeborene Gottes“) am ehesten die ursprüngliche sein dürfte. Jesus Christus ist Gottes Sohn, Gottes eingeborener Sohn, der Eingeborene Gottes — aber er ist nicht Gott selbst.

 

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