Sündenschuld zu groß?

Manchmal kommt man mit Menschen in Kontakt, die ganz einfach Gottes Güte zunächst nicht wahrhaben wollen bzw. können, wenn man ihnen von Gottes großer Gnade und Barmherzigkeit erzählt, die er den Menschen in Christus hat zukommen lassen. Sie haben vielleicht in ihrem Leben etwas getan, von dem sie meinen, daß es garantiert zu schwerwiegend sei, zu schlimm und zu böse, als daß Gott ihnen diese Sünde(n) nun einfach vergeben könne. Dann wird oft die Frage gestellt: „Kann Gott auch mir vergeben?" Gerade Menschen in solcher Lage, seien es Nichtchristen oder Christen, kann diese Studie eine große Hilfe sein, um für ihr Leben zu erkennen, daß Gott in seiner Barmherzigkeit keine Grenzen gesetzt sind außer denen, die wir ihm möglicherweise auferlegen.

Menschen kennen und reden von verschiedenen Graden von Sünden. Wir meinen, es gäbe kleine und große Sünden, leichte und schwere Sünden. Dann folgern wir schnell, daß dementsprechend unterschiedlich die Vergebung ausfallen wird, und daß es möglicherweise so schwere Sünden gibt, die selbst Gott nicht mehr vergeben kann. Eine kleine „Notlüge", um doch noch schnell einen „Vorteil" aus einer Sache zu schlagen, wird als nicht sonderlich schlimm eingestuft und nicht weiter beachtet. Eine grobe Sachbeschädigung wiegt da schon viel schwerer, Mord und Totschlag zählen im eigenen Sündenkatalog dann womöglich als „nicht zu vergebende bzw. unverzeihliche Sünden".

Diese Studie wird aber aufzeigen, daß solch menschliche Einschätzungen nicht unbedingt korrekt sind. Es wird deutlich werden, daß vor Gott grundsätzlich gilt, daß Sünde Sünde ist – Grade von Sünden in dem Sinne, wie Menschen sie kennen, gibt es bei Gott nicht. Wer sündigt, steht vor Gott als Sünder da, wobei die Art der Sünde nicht ausschlaggebend ist dafür, ob Gott diese Sünde vergibt oder nicht. Er sieht auf etwas anderes — die Umkehr im Herzen des Sünders und seine Bereitwilligkeit, sich vor Gott zu demütigen. Gottes Vergebung ist größer als alles, was wir uns vorstellen können. Diese Studie zeigt das an drei Beispielen auf.

Drei Männer, denen Vergebung verfügbar war

Gottes Vergebung für den Menschen ist so groß, daß wir sie mit unserem begrenzten Verstand oft nur schwer oder gar nicht begreifen können. Die nachfolgenden Berichte aus dem Wort Gottes über drei Männer geben uns einen Eindruck von Gottes barmherziger und gütiger Vergebung. Bei diesen Männern lagen aus menschlicher und sicherlich auch aus der Sicht Gottes gewaltige Sünden und Vergehen gegen Gott vor. Und doch war in allen drei Fällen Vergebung möglich. Was die Männer dann taten, ob sie die ihnen verfügbare Vergebung suchten und annahmen oder nicht, das wird uns ebenfalls mitgeteilt. Vor allem können wir sehr eindrucksvoll erkennen, wie weitreichend Gottes Vergebung ist.

David

Das erste Beispiel betrifft König David, den sich Gott nach seinem Herzen zum König über Israel erkoren hatte.

2. Samuel 11,1:
Und als das Jahr um war, zur Zeit, da die Könige ins Feld zu ziehen pflegen, sandte David Joab und seine Männer mit ihm und ganz Israel, damit sie das Land der Ammoniter verheerten und Rabba belagerten. David aber blieb in Jerusalem.

David blieb zu Hause, während Joab die Armee gegen die Ammoniter führte.

2. Samuel 11,2–4:
Und es begab sich, daß David um den Abend aufstand von seinem Lager und sich auf dem Dach des Königshauses erging; da sah er vom Dach aus eine Frau sich waschen; und die Frau war von sehr schöner Gestalt.
Und David sandte hin und ließ nach der Frau fragen, und man sagte: Das ist doch Batseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hetiters.
Und David sandte Boten hin und ließ sie holen. Und als sie zu ihm kam, wohnte er ihr bei; sie aber hatte sich gerade gereinigt von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus zurück.

David hätte besser mit seiner Armee mitgehen sollen. Er verbrachte nun seine Zeit zu Hause damit, schweres Unrecht zu begehen.

Als König hatte David durchaus das Recht und die Vollmacht, in seinem Reich das zu tun, was ihm gefiel. Allerdings war es Gott gewesen, der David das Privileg gegeben hatte, König über Gottes Volk, über Israel, zu sein. Gott selbst hatte sich David zum König über sein Volk ausersehen, wie der Prophet Samuel es Davids Vorgänger, Köng Saul, verkündet hatte.1

Genau wie für jeden anderen in Israel hatten Gottes Gebote auch für David Gültigkeit — eines davon war: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib", und ein anderes lautete: „Du sollst nicht ehebrechen."2 David entfernte sich mit seiner Tat vom Willen Gottes und folgte seiner eigenen Begierde. Dazu zog er noch eine andere Person, Batseba, die Frau des Uria, in seine Sünde mit hinein. Wenn die Geschichte hier geendet hätte, wäre es schon schlimm genug gewesen, stattdessen fängt sie hier erst richtig an.

2. Samuel 11,5:
Und die Frau ward schwanger und sandte hin und ließ David sagen: Ich bin schwanger geworden.

Nun hatte David ein schwierigeres Problem als zunächst vielleicht erwartet. Die Frau war schwanger, und ihr Ehemann und alle anderen konnten sich leicht ausrechnen, daß er nicht der Vater dieses Kindes sein konnte, weil er im Krieg gewesen war. David faßte nun einen Plan, um sein falsches Tun zu verdecken.

2. Samuel 11,6–11:
David aber sandte zu Joab: Sende zu mir Uria, den Hetiter. Und Joab sandte Uria zu David.
Und als Uria zu ihm kam, fragte David, ob es mit Joab und mit dem Heer und mit dem Krieg gut stünde.
Und David sprach zu Uria: Geh hinab in dein Haus und wasch deine Füße. Und als Uria aus des Königs Haus hinausging, wurde ihm ein Geschenk des Königs nachgetragen.
Aber Uria legte sich schlafen vor der Tür des Königshauses, wo alle Kriegsleute seines Herrn lagen, und ging nicht hinab in sein Haus.
Als man aber David ansagte: Uria ist nicht hinab in sein Haus gegangen, sprach David zu ihm: Bist du nicht von weither gekommen? Warum bist du nicht hinab in dein Haus gegangen?
Uria aber sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda wohnen in Zelten, und Joab, mein Herr, und meines Herrn Kriegsleute liegen auf freiem Felde, und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meinem Weibe zu liegen? So wahr der HERR lebt und so wahr du lebst: ich tue so etwas nicht.

Davids Angebot an Uria war außergewöhnlich großzügig — er durfte mitten im Krieg das Schlachtfeld mit des Königs Erlaubnis verlassen und nach Hause gehen, um mit seiner Frau zu schlafen. Für wie viele wäre das wohl sehr verlockend gewesen? Wie viele Männer würden tun, was Uria tat? Er war ein großer Mann mit einem untadeligen Charakter. Er wollte nicht nach Hause gehen, während die Lade Gottes im Zelt war und der Rest der Armee ebenfalls in Zelten schlief. Einen Mann wie Uria gab es nicht allzu oft.

Während dieser Mann in Davids Armee gefochten und das Königreich beschützt hatte, hatte David mit seiner Frau geschlafen. Urias ehrenhaftes Verhalten durchkreuzte jedoch Davids Plan. Er versuchte es nochmals.

2. Samuel 11,12 und 13:
David sprach zu Uria: Bleib heute hier, morgen will ich dich gehen lassen. So blieb Uria in Jerusalem an diesem Tage und auch am nächsten.
Und David lud ihn ein, so daß er bei ihm aß und trank, und machte ihn betrunken. Aber am Abend ging er hinaus, um sich schlafen zu legen auf sein Lager bei den Männern seines Herrn, und ging nicht hinab in sein Haus.

Dieses Mal machte er ihn betrunken, aber Uria bewahrte seine Integrität. Er war in der Tat ein heldenhafter Mann.3 Wiederum schlug Davids Plan fehl, und so faßte er einen neuen Entschluß.

Wäre das, was dann folgt, nicht im Wort Gottes berichtet, könnte man wohl kaum glauben, daß sich dieser großartige Mann, König David, dazu hinreißen ließ, sich so weit von Gottes Willen zu entfernen.

2. Samuel 11,14–17:
Am andern Morgen schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Uria.
Er schrieb aber in dem Brief: Stellt Uria vornehin, wo der Kampf am härtesten ist, und zieht euch hinter ihm zurück, daß er erschlagen werde und sterbe.
Als nun Joab die Stadt belagerte, stellte er Uria dorthin, wo er wußte, daß streitbare Männer standen.
Und als die Männer der Stadt einen Ausfall machten und mit Joab kämpften, fielen einige vom Volk, von den Männern Davids, und Uria, der Hetiter, starb auch.

David ließ diesen ehrenhaften Mann sein eigenes Todesurteil an Joab überbringen. Er brauchte sich keine Gedanken zu machen, daß Uria es womöglich lesen würde, denn dieser besaß offensichtlich große Integrität, Loyalität und Ehrgefühl. Mit seinem jetzigen Plan zeigte David auch keinerlei Besorgnis darüber, daß er seinen General Joab in die Sache hineinzog. Dadurch brachte David letztlich die gesamte Armee und damit Israel in Gefahr.

Wir haben gelesen, daß David die ihm von Gott verliehene Autorität als König dazu benutzte, Ehebruch mit der Frau eines Mannes zu begehen, der zu den ehrenhaftesten Männern in Israel zählte.4 Um seine Sünde zu vertuschen, versuchte er Uria zu verleiten, mit seiner Frau zu schlafen. Als dieser Plan fehlschlug, arrangierte er schließlich die Ermordung dieses großen Mannes durch die Hände von Ungläubigen.

Daraufhin sandte Gott den Propheten Nathan zu König David, um ihn zurechtzuweisen.5 David bereute das Böse, das er getan hatte, trauerte, und bat Gott um Vergebung. David bat Gott, ihn reinzuwaschen von seiner Ungerechtigkeit und ihn zu reinigen von seiner Sünde. Er bat Gott, in ihm „ein reines Herz zu schaffen".6 Was geschah? Gott vergab David! Er gewährte ihm Vergebung und ein reines Herz.

David steht in dem Stammbaum Jesu Christi. Nach einer solchen Tat ist das vielleicht unvorstellbar! Noch jemand anders wird ebenfalls in dieser Linie erwähnt.

Matthäus 1,6:
Isai zeugte den König David. David zeugte Salomo mit der Frau des Uria.

Uria ist der Uria, von dem wir gelesen haben. Gott vergaß ihn nicht. Er wird hier erwähnt, wenn Batseba als „Frau des Uria" bezeichnet wird. Sie war die Mutter Salomos, des Sohnes Davids, der ihm auf dem Thron folgte.

Gott vergab König David, als dieser wegen seiner Sünde trauerte und Vergebung suchte. Bei Davids Sünde handelte es sich um einen Mord aus Begierde. David hatte in der Folge eine Reihe von Konsequenzen in seinem Leben zu tragen, aber ihm war von Gott vergeben worden, und er wandelte danach wieder mit Gott.

Hier haben wir König David — wenn Gott ihm eine solche Sünde vergab, ist dann nicht anzunehmen, daß er auch einem andern vergeben kann und vergeben wird?

Manasse

Das Beispiel Davids ist erstaunlich und zeigt schon Gottes große Barmherzigkeit und Vergebung. Das nächste Beispiel, der Bericht über König Manasse, ist nicht minder eindrucksvoll. Manasse folgte König Hiskia auf dem Thron des Reiches Juda, und er war einer der übelsten Könige Judas. Eine gewisse Ironie besteht darin, daß gerade Manasse ein solch gottloser König war, da er doch während der 15 Jahre geboren wurde, die Gott dem Leben Hiskias hinzugefügt hatte, nachdem dieser sich vor Gott demütigte und seine Sünde betrauerte.7 Manasse war nur zwölf Jahre alt, als er zu regieren begann.

2. Könige 21,1–3:
Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde; und er regierte fünfundfünfzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hefzi-Bah.
Und er tat, was dem HERRN mißfiel, nach den greulichen Sitten der Heiden, die der HERR vor Israel vertrieben hatte,
und baute wieder die Höhen auf, die sein Vater Hiskia zerstört hatte, und richtete dem Baal Altäre auf und machte ein Bild der Aschera, wie Ahab, der König von Israel, getan hatte, und betete alles Heer des Himmels an und diente ihnen.

„Baal" bezeichnet eine heidnische Gottheit. „Höhen" und „Bilder der Aschera" bezeichnen Götzenbilder. Das „Heer des Himmels" nimmt Bezug auf Sterne und die Anbetung der Gestirne als Gottheiten sowie astrologische Praktiken.

Wenn man das hier liest, sollte man sich an das erste der zehn Gebote erinnern.

2. Mose 20,3–5:
Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dm, was im Wasser unter der Erde ist:
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott …

Manasse verstieß gegen das erste Gebot. Wenn schon der König andere Götter anbetet, was tun dann wohl die Leute im Königreich?

Auch hier dürfen wir nicht vergessen: Israel war Gottes Volk, und Gott hatte dieses Königtum eingesetzt und dem Hause David den Thron gegeben. Der König sollte Gott, dem obersten und wahren König über Israel, untertan sein und Gottes Volk gemäß Gottes Gesetz regieren. Manasse nutzte seine Stellung dazu, andere Götter anzubeten. Außerdem verleitete er Gottes Volk auch noch dazu, das gleiche zu tun.

2. Könige 21,4 und 5:
Und er baute Altäre im Hause des HERRN, von dem der HERR gesagt hatte: Ich will meinen Namen zu Jerusalem wohnen lassen,
und er baute allem Heer des Himmels Altäre in beiden Vorhöfen am Hause des HERRN.

Götzendienst im Haus des HERRN zu tun ist eigentlich undenkbar. Das wäre zu vergleichen mit einer Frau, die im eigenen Ehebett vor den Augen ihres Mannes mit einem anderen Mann schläft. Das tat Manasse Gott an!

2. Könige 21,6:
Und er ließ seinen Sohn durchs Feuer gehen und achtete auf Vogelgeschrei und Zeichen und hielt Geisterbeschwörer und Zeichendeuter; so tat er viel von dem, was dem HERRN mißfiel, um ihn zu erzürnen.

All diese Dinge sind dem HERRN ein ungeheurer Greuel, und nach Gottes Gesetz, das er Israel durch Mose gegeben hatte, stand auf solche Sünden die Todesstrafe — Steinigung.8

2. Könige 21,7–9:
Er stellte auch das Bild der Aschera, das er gemacht hatte, in das Haus, von dem der HERR zu David und zu seinem Sohn Salomo gesagt hatte: In diesem Hause und in Jerusalem, das ich erwählt habe aus allen Stämmen Israels, will ich meinen Namen wohnen lassen ewiglich,
und ich will den Fuß Israels nicht mehr weichen lassen von dem Lande, das ich ihren Vätern gegeben habe, sofern sie alles halten und tun, was ich geboten habe, das ganze Gesetz, das mein Knecht Mose ihnen geboten hat.
Aber sie gehorchten nicht, sondern Manasse verführte sie, daß sie es ärger trieben als die Heiden, die der HERR vor Israel vertilgt hatte.

Der König hätte Gottes Volk ein Vorbild sein und sie mit Gott versöhnen sollen, stattdessen verführte er sie dazu, immer mehr Böses zu tun, so daß sie es ärger trieben als die Heiden.

2. Könige 21,10–16:
Da redete der HERR durch seine Knechte, die Propheten, und sprach:
Weil Manasse, der König von Juda, diese Greuel getan hat, die ärger sind als alle Greuel, die die Amoriter getan haben, die vor ihm gewesen sind, und weil er auch Juda sündigen gemacht hat mit seinen Götzen,
darum spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will Unheil über Jerusalem und Juda bringen, so daß dem, der es hören wird, beide Ohren gellen sollen.
Und ich will an Jerusalem die Meßschnur anlegen wie an Samaria und das Lot wie ans Haus Ahab und will Jerusalem auswischen, wie man Schüsseln auswischt, und will's umstürzen.
Und wer von meinem Erbteil übrigbleiben wird, den will ich verstoßen und will sie geben in die Hände ihrer Feinde, daß sie Raub und Beute aller ihrer Feinde werden,
weil sie getan haben, was mir mißfällt, und mich erzürnt haben von dem Tage an, da ihre Väter aus Ägypten gezogen sind, bis auf diesen Tag.
Auch vergoß Manasse sehr viel unschuldiges Blut, bis Jerusalem ganz voll davon war - außer der Sünde, durch die er Juda sündigen machte, daß sie taten, was dem HERRN mißfiel.

Manasse war verantwortlich für sehr viel Blutvergießen, er vergoß viel unschuldiges Blut — das Blut von Gottes Volk!

Das angekündigte Unheil ließ nicht lange auf sich warten, es kam über Jerusalem und Juda durch den König von Assur.

2. Chronik 33,11:
Darum ließ der HERR über sie kommen die Obersten des Heeres des Königs von Assur; die nahmen Manasse gefangen mit Fesseln und legten ihn in Ketten und brachten ihn nach Babel.

Dieser Mann hatte quasi alles zerstört, was sein Vater Hiskia im Königreich erreicht hatte. Gott hatte die Heiden aus dem Land ausgetrieben, damit sein Volk darin leben konnte. Manasse hatte mehr Böses und mehr Götzendienst getan als die Heiden. Er baute Altäre zur Götzenanbetung direkt im Haus des HERRN. Er verführte Gottes Volk zu großem Übel. Er vergoß viel unschuldiges Blut, bis er Jerusalem damit von einem Ende zum anderen gefüllt hatte. Wegen ihm wurde das Reich Juda in Gefangenschaft geführt.

Dann aber geschieht das Erstaunliche.

2. Chronik 33,12 und 13:
Und als er in Angst war, flehte er zu dem HERRN, seinem Gott, und demütigte sich vor dem Gott seiner Väter.
Und als er bat, ließ sich der HERR erbitten und erhörte sein Flehen und brachte ihn wieder nach Jerusalem in sein Königreich. Da erkannte Manasse, daß der HERR Gott ist.

Als sich Manasse demütigte und über seine Sünde trauerte, vergab Gott ihm. Gott brachte ihn aus der Gefangenschaft zurück nach Jerusalem, und Manasse tat fortan das, was recht war in den Augen Gottes. Gott vergab Manasse.

Vielleicht hat jemand auch nach diesem Beispiel noch Schwierigkeiten, Gottes Vergebung in seinem Leben anzunehmen? Man kann sich fragen: „Habe ich die Dinge getan, die dieser Mann tat?" Das ist wohl eher zu bezweifeln. Aber selbst wenn man sie getan hätte und sich demütigt und Gott um Vergebung bittet, so würde er sie gewähren.

Hier haben wir den König Manasse — wenn Gott ihm eine solche Sünde vergab, ist dann nicht anzunehmen, daß er auch einem andern vergeben kann und vergeben wird?

Judas Iskariot

Ein weiterer Bericht über ein großes Angebot von Gottes Vergebung wird uns im Bericht über Judas Iskariot mitgeteilt. Judas Iskariot wurde von unserem Herrn Jesus Christus als Apostel eingesetzt. Judas war einer der zwölf Apostel, die in inniger Weise am Leben von Gottes eingeborenem Sohn Anteil hatten und mit Jesus Christus eng vertraut waren.

Das öffentliche Wirken unseres Herrn dauerte nur etwa ein Jahr. Gott hatte diesem Mann das Apostelamt anvertraut, und Judas hatte dieses Privileg nur wenige Monate. Gegen Ende von Jesu Amt hatte sich Judas der Sünde anheim gegeben.

Johannes 12,1–6:
Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus auferweckt hatte von den Toten.
Dort machten sie ihm ein Mahl, und Marta diente ihm; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen.
Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls.
Da sprach einer seiner Jünger, Judas Iskariot, der ihn hernach verriet:
Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gegeben?
Das sagte er aber nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb, denn er hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben war.

Judas hatte etwas gegen die liebevolle Tat der Maria, weil er ein Dieb war. Von den 12 Aposteln hatte Judas von Jesus die Aufgabe erhalten, ihr Schatzmeister zu sein. Judas aber mißbrauchte dieses Vertrauen, um aus dem gemeinsamen Beutel zu stehlen. Er stahl somit von dem Herrn! Was er hier tat, war schon äußerst verwegen — eine Anschuldigung gegen Maria und Jesus vorzubringen wegen seines eigenen selbstsüchtigen Verlangens zu stehlen!

Kurze Zeit später, in einer ähnlichen Situation, wies Jesus erneut Judas und die anderen zurecht, als sie eine Frau kritisierten, die sein Haupt salbte. Nachdem Judas zurechtgewiesen worden war, erlaubte er seinem Stolz, ihn gegen Jesus zu richten. Er ging dann zu Jesu Feinden und traf Vorkehrungen, um den Sohn Gottes zu verraten. Judas kam mit den Feinden des Herrn überein, ihn für lumpige dreißig Silberlinge zu verraten.

Matthäus 26,14–16:
Da ging einer von den Zwölfen, mit Namen Judas Iskariot, hin zu den Hohenpriestern
und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge.
Und von da an suchte er eine Gelegenheit, daß er ihn verriete.

Später, während des letzten abendlichen Mahls, gab Jesus, der des Judas Vorhaben kannte, diesem noch viele Gelegenheiten, sich zu ändern. Er wusch ihm liebevoll die Füße, er erwies ihm besondere Ehre, indem er ihm den Bissen gab,9 und vieles mehr — und doch verriet Judas ihn. Der Herr wurde gefangengenommen, etwa 40 Stunden lang gefoltert und anschließend gekreuzigt.

Nachdem Jesus von den Toten auferstanden war, erwähnte er mit keinem Wort das Böse, das Judas ihm angetan hatte; zumindest berichtet das Wort Gottes mit keinem Wort davon. Jesus sagte selbst den anderen Aposteln nichts über des Judas Tat.

In Apostelgeschichte 1 folgt nun der beinahe unglaubliche Bericht darüber, wie Jesus Christus Judas nicht aus dem Kreis der Apostel ausschloß, sondern sich auch ihm zeigte und auch ihn in die Verheißungen einbezog, die er den Aposteln gab.

Apostelgeschichte 1,1–3:
Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte
bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den heiligen Geist Weisung gegeben hatte.
Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.

Der Bericht redet hier von „den Aposteln, die er [Jesus] erwählt hatte". Das waren die Zwölf, und einer von ihnen war Judas. Judas hatte sich also noch nicht umgebracht, denn sonst konnte Jesus sich nicht den Zwölfen gezeigt haben. Jesus zeigte sich auch Judas während dieser 40 Tage.

Am Tag der Himmelfahrt sprach Jesus die nachfolgenden Worte, und diese galten auch Judas, denn er war anwesend.

Apostelgeschichte 1,4 und 5:
Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehört habt;
denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.

Judas wurde, genau wie den andern, diese Verheißung des Vaters angeboten. Auch ihm galt das Angebot, getauft zu werden mit heiligem Geist, was wir heute als die Wiedergeburt kennen. Gott gab diesem Mann die Möglichkeit, sein Kind zu werden und ewiges Leben zu erhalten! War Gott bereit, Judas zu vergeben?

Apostelgeschichte 1,8 und 9:
aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.

Diese Worte Jesu, daß sie Kraft empfangen und Zeugen des Herrn sein würden, galten auch Judas.

Apostelgeschichte 1,10 und 11:
Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern.
Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

In den Versen 2–10 beziehen sich die Pronomen jeweils auf die Apostel, die Jesus erwählt hatte — auch auf Judas. Alle zwölf Apostel waren Zeugen der Himmelfahrt.

Mit Vers 11 wechselt der Bericht aber von „Aposteln, die er erwählt hatte" zu „Männer von Galiläa". Judas war der einzige unter den zwölf Aposteln, der nicht aus Galiläa war. Er war ein Judäer, er stammte aus Keriot, einer Stadt in Judäa. Aus den Angaben in diesen Versen erfahren wir die Zeit, wann Judas die anderen elf verließ. Nachdem er während der zurückliegenden 40 Tage Jesus gesehen hatte, mit ihm zusammen gewesen war, nachdem Jesus ihn erneut in den Kreis der Apostel aufgenommen hatte, nachdem ihm die Kraft heiligen Geistes verheißen worden war und nachdem er schließlich die Himmelfahrt gesehen hatte, ging Judas weg, um Selbstmord zu begehen.

War Gott bereit gewesen, ihm zu vergeben? Nun, er bot Judas Kindschaft und ewiges Leben an. Aber Judas konnte bzw. wollte einfach seine Sünde nicht loslassen. Er wollte sich selbst nicht vergeben. Sündenbewußtsein, Verdammnis, und Schuld trieben ihn dazu, sein Leben zu beenden. Gottes Vergebung stand auch für Judas bereit! Judas aber nahm Gottes Vergebung nicht an.

Gottes Bereitschaft und Fähigkeit zur Vergebung stehen außer Frage. Wenn ein Sünder seine Sünde einsieht und bekennt, seine Sünde bereut und darüber trauert, dann ist Gott auch bereit zu vergeben. Es ist dann nicht eine Frage der Bereitschaft Gottes zu vergeben, es ist eine Frage der Bereitschaft des Menschen, die Vergebung anzunehmen.

Hier haben wir Judas — wenn Gott bereit war, ihm eine solche Sünde zu vergeben, ist dann nicht anzunehmen, daß er auch einem andern vergeben kann und vergeben wird?

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Kann Gott auch mir vergeben?

Wie groß Gottes Bereitwilligkeit zur Vergebung ist, wurde aus diesen drei Berichten überaus deutlich.

Gottes große Bereitwilligkeit zu vergeben kommt ebenfalls in Jesaja 43 in wunderbaren Worten zum Ausdruck.

Jesaja 43,24b und 25:
… Aber mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten.
Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.

Diese Aussagen Gottes über sein Volk stehen im Alten Testament, und sie zeigen auf, daß Gott Sünden tilgt und ihrer nicht einmal mehr gedenkt.

David, Manasse und auch Judas waren keine Christen, denn es war noch nicht verfügbar, wiedergeboren zu werden, bis Jesus Christus in den Himmel aufgefahren war und heiliger Geist zu Pfingsten gegeben wurde.

Gottes Vergebung ist nun aber nicht weniger groß.

Apostelgeschichte 2,38:
Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.

Wenn man noch nicht Christ ist, Buße tut und sich auf den Namen Jesu Christi taufen läßt, empfängt man Tilgung der Sünden. „Vergebung" bezeichnet hier die Tilgung aller Sünden aus der Zeit, bevor man wiedergeboren wurde. Diese Sünden sind in Christus völlig getilgt, alle vergangenen Sünden werden vergeben, und man empfängt die Gabe des heiligen Geistes.

Nachdem man von Gott geboren ist, geschieht es zwar auch noch, daß man sündigt, aber Vergebung ist weiterhin verfügbar aufgrund des Opfers, das Jesus Christus erbracht hat.

1. Johannes 1,8 und 9:
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.
Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Wenn wir nach unsrer Rettung sündigen und dadurch die Gemeinschaft mit Gott brechen, und wenn wir dann mit echtem Herzensverlangen nach Vergebung ihm unsere Sünden bekennen, so verheißt Gott, daß er die Vergebung bereitstellen wird. Gott ist treu und gerecht, daß er seinen Kindern vergibt und sie reinigt. Es ist nicht eine Frage seiner Bereitwilligkeit, denn er ist treu und gerecht, daß er uns vergibt. Es ist höchstens eine Frage unserer Bereitwilligkeit, die Vergebung anzunehmen!

David und Manasse zeigten eine echte und von Herzen kommende Trauer über ihre Sünden, und sie erhielten von Gott Vergebung und nahmen sie an. In Judas sahen wir dagegen jemanden, der einfach Gottes bereitstehende Vergebung nicht annehmen wollte.

Auch wir sollten von Herzen trauern, wenn wir die Gemeinschaft mit Gott gebrochen haben, und wir sollten uns sofort an Gott wenden mit reuigem Herzen, ihm unsere Sünde bekennen und dann seine Vergebung annehmen und nach vorne gehen.

2. Korinther 7,9 und 10:
so freue ich mich doch jetzt nicht darüber, daß ihr betrübt worden seid, sondern darüber, daß ihr betrübt worden seid zur Reue. Denn ihr seid betrübt worden nach Gottes Willen, so daß ihr von uns keinen Schaden erlitten habt.
Denn die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemanden reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod.
10

Wenn wir sündigen, sollte uns das zu denken geben, denn sonst würden wir einfach immer weiter das Falsche tun. Wir sollten „betrübt sein" bzw. „Traurigkeit" haben. Eine solche Traurigkeit ist nach Gottes Willen. Sie ist das Resultat davon, daß man betrübt ist wegen seiner Sünde. Die Traurigkeit der Welt dagegen ist ein Festhalten an Sündenbewußtsein und Schuldgefühl, das zur Verdammnis führt. Traurigkeit nach Gottes Willen führt hin zur Buße, zu einer Änderung; man läßt die Sünde hinter sich und kehrt in die Gemeinschaft mit Gott zurück.

2. Korinther 7,11:
Siehe: eben dies, daß ihr betrübt worden seid nach Gottes Willen, welches Mühen hat das in euch gewirkt, dazu Verteidigung, Unwillen, Furcht, Verlangen, Eifer, Bestrafung! Ihr habt in allen Stücken bewiesen, daß ihr rein seid in dieser Sache.

Eine echte Umkehr, eine göttliche Trauer, führte zu neuem und rechtem Eifer und Mühen für Gott in ihrem Leben.

David und Manasse zeigten eine Traurigkeit nach Gottes Willen, und in der Tat veränderten sich beide. Judas zeigte die Traurigkeit der Welt, die den Tod wirkt.

Es wird aus diesen Berichten klar, daß Menschen Gottes Vergebung ständig empfangen können. Sie muß aber gesucht werden, das Verlangen danach muß da sein von seiten des Sünders. Es zeigt sich darin, daß man seine Sünde eingesteht, sie vor Gott bekennt.

Daß Gott seine Vergebung für unsere gebrochene Gemeinschaft mit ihm bereitstellt, sollte aber nie als „Freischein zur Sünde" mißbraucht werden.

Römer 6,15.16.20 und 21:
Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!
Wißt ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müßt ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?
Denn als ihr Knechte der Sünde wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit.
Was hattet ihr nun damals für Frucht? Solche, deren ihr euch jetzt schämt; denn das Ende derselben ist der Tod.

Dieser Abschnitt enthält eine sehr wichtige Unterweisung. Da uns die Tilgung und Vergebung der Sünden bei der Wiedergeburt gewährt wurde, werden wir jetzt sicher nicht wie zuvor weiter sündigen wollen, weil wir nun unter der Gnade sind, oder? Das sei ferne! Wir würden uns ja wieder zu Knechten der Sünde machen. Wie irrsinnig! Ganz besonders töricht wäre das, da uns ja bekannt ist, welche Frucht die Sünde trägt. Dieser Frucht schämen wir uns nun.

Das Leben in der Gemeinschaft mit Gott ist soviel besser als ein Leben in der Sünde! Gott kann und will vergeben — einem jeden! Wenn man ihn sucht und die Sünde bekennt, ist Gott ein gerechter, barmherziger und gütiger Gott, der die Sünde vergibt und uns als sein Kind annimmt.

Gott ist bereit und fähig, einem jeden seine Sünden zu vergeben. Seine Bereitschaft und Fähigkeit zur Vergebung stehen außer Frage. Wenn man seine Sünde einsieht und bekennt, seine Sünde bereut und darüber in göttlicher Weise trauert, dann ist Gott auch bereit zu vergeben.

Es ist in jedem Fall nicht eine Frage der Bereitschaft Gottes zu vergeben, es ist eine Frage unserer Bereitschaft, die von Gott angebotene Vergebung anzunehmen.

Gottes Umgang mit dem mit Sünden beladenen Menschen kommt in Psalm 103 zum Ausdruck.

Psalm 103,8–13:
Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.
Er wird nicht für immer hadern noch ewig zornig bleiben.
Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.
So fern der Morgen ist vom Abend, läßt er unsre Übertretungen von uns sein.
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.

Gott ist ein solch gnädiger und gütiger Gott! Ihm sei gedankt, daß er mit uns nicht nach unseren Übertretungen abrechnet, uns nicht nach unseren Missetaten vergilt.

Der Mensch wäre ohne Gottes Bereitschaft zu vergeben schnell am Ende. Wen wir uns Gott im Vertrauen und im Gehorsam zuwenden, so läßt er unsere Sünden soweit von uns fern sein, wie es überhaupt vorstellbar ist — wie „Morgen" (Osten) vom „Abend" (Westen), die einander nicht treffen.

Wir wenden uns ihm mit kindlichem Vertrauen zu, denn wir sind nun seine Kinder. Wir erweisen ihm Ehrfurcht, lieben ihn von Herzen und bekennen ihm, daß wir seiner Gnade bedürfen und seine Vergebung brauchen. Dann läßt er seine Gnade auch über uns walten und reinigt auch uns von aller Ungerechtigkeit.

Ihm sei Lob, Preis und Dank für seine große Vergebung!


(1) Vgl. 1. Samuel 13,14: „Aber nun wird dein [Sauls] Königtum nicht bestehen. Der HERR hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und der HERR hat ihn bestellt zum Fürsten über sein Volk; denn du [Saul] hast das Gebot des HERRN nicht gehalten."

(2) Vgl. 2. Mose 20,14.17 und 5. Mose 5,18.21.

(3) 1. Chronik 11 erwähnt Uria als einen der Helden Davids.

(4) Bei all dem haben wir noch nicht einmal in Erwägung gezogen, wie Davids Handlungen Batseba dazu veranlaßten zu sündigen, noch haben wir überlegt, welch einen seelischen Schmerz sie wohl erduldete, nachdem sie während der kriegsbedingten Abwesenheit ihres Mannes schwanger wurde, noch wie sie über den Verlust ihres Mannes getrauert haben muß.

(5) Der eindrucksvolle Bericht über den Besuch Nathans bei David steht in 2. Samuel 12.

(6) Davids Reue und seine Reaktion ist aus Psalm 51 ersichtlich.

(7) Vgl. dazu 2. Könige 20,1–11; Jesaja 38,1ff.

(8) Vgl. 5. Mose 18,9–12; 3. Mose 19,31; 20,1–6.

(9) Vgl. Johannes 13,1ff; 13,26.27.

(1) Vgl. Mathäus 5,4; 1. Korinther 5,1.2; 2. Korinther 12,21; Jakobus 4,1–10.

 

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