Zur Zeit (Dezember/Januar) ist in den USA wieder das Endstadium der American Football Saison im Gange mit den sogenannten „Playoffs“, bei denen die besten Teams der Saison untereinander die Teilnehmer für das ganz große Endspiel Ende Januar, den Superbowl, ermitteln. Kurz nach Weihnachten waren wir zu Besuch bei einer amerikanischen Familie, wobei auch das Gespräch auf die Endrunde im Football kam, was natürlich bei einer Beteiligung von drei an Sport interessierten Jungen in jugendlichem Alter auch nicht verwunderlich ist (nun, ich sollte auch erwähnen, daß die Erwachsenen sich recht intensiv am Gespräch beteiligten!). Bei unsrer Unterhaltung wurde dann auch von „Auszeiten (Timeout)“ gesprochen, die den Teams zur Verfügung stehen, um eine kurze Unterbrechung des Spiels zu erreichen, damit sie wichtige Dinge am Spielfeldrand besprechen und sich besser auf den nächsten Spielzug vorbereiten können. Solche Auszeiten geben auch ein wenig extra Zeit, um kurz auszuruhen und neue Kraft zu schöpfen. Diese Auszeiten sind allerdings limitiert, und jedem Team stehen pro Halbzeit nur eine kleine Zahl an Auszeiten zur Verfügung; sie werden daher besonders geschätzt, wenn es um eine für das gesamte Spiel wichtige oder entscheidende Situation geht. Durch rechtes Einsetzen der Auszeiten wurde schon so manches Spiel in letzter Minute (bzw. manchmal auch in den letzten Sekunden) herumgedreht und gewonnen. (Übrigens, wer mit dem American Football nicht so genau vertraut ist, der kennt vielleicht ähnliche Auszeiten vom Basketball, der mittlerweile ja auch in Deutschland recht populär geworden ist.)

Diese lebhafte Unterhaltung über Football und gerade das Thema der Auszeiten gab mir die Anregung, einmal über „Auszeiten für Gott“ nachzudenken und eine kleine Studie als praktische Anregung für unseren christlichen Lebenswandel zu verfassen. Bei dem Vergleich geht es vor allem darum, daß wir uns während des Tages doch auch immer wieder einmal eine „Auszeit“ nehmen, um Zeit für Gott einzuräumen, um uns ihm zuzuwenden und auch den weiteren Ablauf dessen, was uns bevorsteht, mit ihm zu besprechen. In erster Linie aber denke ich, sollte sich unsere Auszeit darauf konzentrieren, Gott zu danken, ihn zu loben und zu preisen für das, was er ist und was er bereits getan hat bzw. was er in unserem Leben wirkt. Eine Besinnung auf unseren himmlischen Vater und seine Güte, seine Gnade und seine Barmherzigkeit, seine große Liebe — all das wird uns ja doch stärken, trösten, ermutigen und mit all dem ausrüsten, was wir für die nächsten Schritte benötigen.

In der Bibel können wir darüber lesen, wie es zu biblischen Zeiten vielfach sogenannte „Gebetsstunden“ gab, oftmals handelte es sich um eine kurze Zeit des Innehaltens, der Andacht und der dankbaren Hinwendung zu Gott zu bestimmten Stunden des Tages, wie etwa zu Tagesbeginn (1.Stunde), danach zur 3. Stunde, dann um die Mittagszeit (6. Stunde) usw. Zu solchen Zeiten versammelte man sich entweder im Tempel oder an einer anderen öffentlichen Stätte, die dem Gottesdienst diente, oder aber man verrichtete sein Gebet im eigenen Haus bzw. man suchte einfach da, wo man sich gerade befand, nach einem geeigneten ruhigen Platz, um Gott zu danken und ihn zu loben.

Richtig festgelegte Gebetszeiten gibt es z.B. in anderen Religionen, wo teilweise diese Art und Form der Andacht und des Gebets gar per Gebot den Gläubigen vorgeschrieben ist und die Nichteinhaltung der Gebetszeiten als nicht akzeptabel angesehen und eventuell bestraft wird. Wir haben vielleicht über solche Rituale in Büchern gelesen oder Fernsehberichten über Länder, wo der Islam praktiziert wird, gesehen, und wir kennen Bilder von Menschen, die beim Aufruf zum Gebet, der durch einen Rufer von einem Turm der Moschee ergeht, alles zunächst einmal stehen und liegen lassen, einen kleinen Teppich ausbreiten und dann ihre Andacht zu ihrem Gott verrichten.

Manche Christen schauen dabei etwas abweisend auf solche Menschen herab und versuchen dann, derartige Praktiken als minderwertig, lächerlich, verrückt, fanatisch, weltfremd, unzeitgemäß, nutzlos und dergleichen abzutun. Ich möchte hier keine Beurteilung anderer Menschen und anderer Religionen vornehmen, was deren Anbetung und Gebetspraktiken angeht. Mir geht es um mein Leben als Christ und um den Lebenswandel der anderen Christen in unserer Gemeinde und anderen christlichen Gemeinden, und dabei erscheint es, als könnten wir in einigen Belangen möglicherweise eine Reihe von Dingen bzgl. der Anbetung und ehrfürchtigen Hinwendung zu unserem himmlischen Vater aus solchen Beobachtungen lernen! Es besteht nun wirklich absolut keinerlei Grund, sich über andere Menschen zu erheben, und schon gar nicht, wenn man sich über deren Ernsthaftigkeit und innere Verpflichtung ihrem Gott gegenüber lustig macht, ohne selbst eventuell nur einen Bruchteil solcher Überzeugung und Liebe für den eigenen Gott, unseren himmlischen Vater, zu haben.

Es ist eigentlich immens wichtig für uns, daß wir während des Tages immer wieder einmal innehalten und unseren Blick und unser Herz ganz auf Gott richten. Dabei sollten wir uns erinnern an seine Größe, an seine Taten, an sein Wirken und seine große Güte und Liebe, die er überall erweist und die auch in unserem Leben zu erkennen sind. Eine solche „Auszeit für Gott“, wo die Dinge des täglichen Lebens und all das, was um uns herum vorgeht, einmal ganz bewußt zur Ruhe gelegt werden und ein bewußtes und geplantes „Aus“ erfahren, eine solche Zeit der Andacht und der Besinnung wird uns in großem Maße helfen, uns stärken und uns ermöglichen, die vor uns liegenden Aufgaben mit neuer Kraft, neuem Mut, und insbesondere aus einer Einstellung von Dankbarkeit heraus zu bewältigen.

Im Psalter finden sich einige Psalmen, in denen ganz betont das Lob Gottes im Vordergrund steht. Ich möchte an dieser Stelle einmal einige einfügen, um auch kurz Beispiele anzuführen, wie eine solche Hinwendung zu Gott sich gestalten kann.

Die drei Psalmen 111 bis 113 sind sehr schöne Beispiele für Gotteslob und ein Lobpreis Gottes. Sie sind geprägt von dem Wort „Halleluja“, das entweder zu Beginn oder sowohl am Anfang wie am Ende des jeweiligen Psalms steht.

Psalm 111:1–10:
Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde.
Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran.
Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR.
Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er gedenkt ewig an seinen Bund.
Er läßt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, daß er ihnen gebe das Erbe der Heiden.
Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Ordnungen sind beständig.
Sie stehen fest für immer und ewig; sie sind recht und verläßlich.
Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißt, daß sein Bund ewig bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name.
Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich.

Halleluja! — „Gelobt sei der HERR!“. Das bedeutet das aus dem Hebräischen übernommene Wort Halleluja. Gelobt, gepriesen sei der HERR!

Wichtig für uns zu beachten ist hier, wie sehr Gott, der HERR, im Zentrum des gesamten Psalms steht. Er ist es, dem Lob, Dank, Ehre und Preis zukommen müssen. Der Psalmist redet nicht von sich selbst, davon was „ich“ etwa für Gott getan habe, sondern vielmehr konzentriert sich sein Herz ganz auf „IHN“, darauf, was er [der HERR] ist und vollbringt. Groß sind seine Werke; was er tut, das ist herrlich und prächtig; er gibt Speise denen, die ihn fürchten, usw.

Gott und sein Wesen bzw. seine Werke stehen absolut im Mittelpunkt der Überlegungen und Gedanken des Psalmisten; ihm muß auch unsere ganze Zuwendung gelten, wenn wir uns die Zeit nehmen, um ihn anzubeten und „an ihn zu denken”, wenn wir „Andacht halten“.

Der nächste Psalm eröffnet uns weitere Einsicht in Sinn und Zweck unsrer Hinwendung zu Gott.

Psalm 112,1–10:
Halleluja! Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten!
Sein Geschlecht wird gewaltig sein im Lande; die Kinder der Frommen werden gesegnet sein.
Reichtum und Fülle wird in ihrem Hause sein, und ihre Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
Den Frommen geht das Licht auf in der Finsternis von dem Gnädigen, Barmherzigen und Gerechten.
Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist!
Denn er wird ewiglich bleiben; der Gerechte wird nimmermehr vergessen.
Vor schlimmer Kunde fürchtet er sich nicht; sein Herz hofft unverzagt auf den HERRN.
Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht, bis er auf seine Feinde herabsieht.
Er streut aus und gibt den Armen; seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich. Seine Kraft wird hoch in Ehren stehen.
Der Gottlose wird's sehen, und es wird ihn verdrießen; mit den Zähnen wird er knirschen und vergehen. Denn was die Gottlosen wollen, das wird zunichte.

Hier nun steht Gott, der HERR, sozusagen indirekt im Zentrum der Gedanken, denn es wird geschildert, wie es dem Menschen ergeht, der auf den HERRN vertraut und sich auf ihn verläßt.

Welch bemerkenswerte Verheißungen hier erwähnt werden, die dem Frommen, dem Gottesfürchtigen, dem Gerechten gelten. Segen, Schutz und zuverlässige Leitung in allerlei Situationen des Lebens sind ihm zugesagt. Es wird ersichtlich, daß diese große Gnade Gottes immer bereitsteht, daß sie aber auch angenommen werden muß, um im eigenen Leben zum Tragen zu kommen. Das ist im Grunde das Problem der Gottlosen, denn sie nehmen nicht an, was Gott für jeden Menschen bereitgestellt hat.

Im letzten Psalm dieser Dreiergruppe von Halleluja-Psalmen richtet sich unser Blick wiederum direkt auf Gott und seine Größe.

Psalm 113,1–9:
Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN, lobet den Namen des HERRN!
Gelobt sei der Name des HERRN von nun an bis in Ewigkeit!
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HERRN!
Der HERR ist hoch über alle Völker; seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.
Wer ist wie der HERR, unser Gott, im Himmel und auf Erden?
Der oben thront in der Höhe, der herniederschaut in die Tiefe,
der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöht den Armen aus dem Schmutz,
daß er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volkes;
der die Unfruchtbare im Hause zu Ehren bringt, daß sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

Gottes reiche Güte und seine große Gnade und Barmherzigkeit werden uns erneut vor Augen geführt. So viele Dinge, die Menschen nie vollbringen könnten oder auch nie vollbringen möchten, die tut unser Gott. Keiner braucht hoffnungslos zu bleiben, denn der HERR steht bereit, er hat alles, was jemals benötigt wird, damit wir in unserem Leben siegreich sein können.

Eine weitere kleine Gruppe von Halleluja-Psalmen ist dann Psalm 116–118. Auch in diesen 3 Psalmen können wir wunderbare Wahrheiten lernen, die uns ermahnen und ermutigen werden, im Laufe unseres Tages die doch so wichtigen „Auszeiten für Gott“ zu nehmen.

Psalm 116,1–19:
Ich liebe den HERRN, denn er hört die Stimme meines Flehens.
Er neigte sein Ohr zu mir; darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.
Stricke des Todes hatten mich umfangen, des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not.
Aber ich rief an den Namen des HERRN: Ach, HERR, errette mich!
Der HERR ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig.
Der HERR behütet die Unmündigen; wenn ich schwach bin, so hilft er mir.
Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.
Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.
Ich werde wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen.
Ich glaube, auch wenn ich sage: Ich werde sehr geplagt.
Ich sprach in meinem Zagen: Alle Menschen sind Lügner.
Wie soll ich dem HERRN vergelten all seine Wohltat, die er an mir tut?
Ich will den Kelch des Heils nehmen UND DES HERRN NAMEN ANRUFEN.
ICH WILL MEINE GELÜBDE DEM HERRN ERFÜLLEN VOR ALL SEINEM VOLK.
Der Tod seiner Heiligen wiegt schwer vor dem HERRN.
Ach, HERR, ich bin dein Knecht, ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd; du hast meine Bande zerrissen.
Dir will ich Dank opfern UND DES HERRN NAMEN ANRUFEN.
ICH WILL MEINE GELÜBDE DEM HERRN ERFÜLLEN VOR ALL SEINEM VOLK
in den Vorhöfen am Hause des HERRN, in dir, Jerusalem. Halleluja!

Welch ein Beispiel uns dieser Psalm gibt von Gottes großem Erbarmen, seiner großen Gnade und Güte. Laßt auch uns Gott lieben, denn er hört die Stimme der Seinen – auch heute hört er die Stimme seiner Kinder!

Laßt auch uns ihm Dank opfern, ihn loben und preisen für seine große Macht und seine reiche Gnade, die er uns erwiesen hat in Christus Jesus.

Psalm 117,1–2:
Lobet den HERRN, alle Heiden! Preiset ihn, alle Völker!
Denn seine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Halleluja!

Ein Ausruf eines von Gott und von seiner Gnade und Wahrheit erfüllten Herzens! Was kann unsere Antwort sein auf all das, was Gott uns gewährt und schenkt? Wahrlich, ein Loben und Preisen von allen Völkern, denn das steht ihm jederzeit zu.

Psalm 118 kleidet diese Einstellung des Herzens in Worte des Dankes. Ach, mögen auch wir immer wieder am Tag während einer „Auszeit für Gott“ völlig zu einer ungetrübten Dankbarkeit finden, auf der wir unsere weiteren Schritte aufbauen können.

Psalm 118,1–29:
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.
Es sage nun Israel: Seine Güte währet ewiglich.
Es sage nun das Haus Aaron: Seine Güte währet ewiglich.
Es sagen nun, die den HERRN fürchten: Seine Güte währet ewiglich.
In der Angst rief ich den HERRN an; und der HERR erhörte mich und tröstete mich.
Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun?
Der HERR ist mit mir, mir zu helfen; und ich werde herabsehen auf meine Feinde.
Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen.
Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Fürsten.
Alle Heiden umgeben mich; aber im Namen des HERRN will ich sie abwehren.
Sie umgeben mich von allen Seiten; aber im Namen des HERRN will ich sie abwehren.
Sie umgeben mich wie Bienen, sie entbrennen wie ein Feuer in Dornen; aber im Namen des HERRN will ich sie abwehren.
Man stößt mich, daß ich fallen soll; aber der HERR hilft mir.
Der HERR ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil.
Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des HERRN behält den Sieg!
Die Rechte des HERRN ist erhöht; die Rechte des HERRN behält den Sieg!
Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HERRN Werke verkündigen.
Der HERR züchtigt mich schwer; aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, daß ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.
Das ist das Tor des HERRN; die Gerechten werden dort einziehen.
Ich danke dir, daß du mich erhört hast und hast mir geholfen.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom HERRN geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen.
Dies ist der Tag, den der HERR macht; laßt uns freuen und fröhlich an ihm sein.
O HERR, hilf! O HERR, laß wohlgelingen!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN! Wir segnen euch, die ihr vom Hause des HERRN seid.
Der HERR ist Gott, der uns erleuchtet. Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars!
Du bist mein Gott, und ich danke dir; mein Gott, ich will dich preisen.
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.
Gottes Güte währet ewiglich! Er ist freundlich! Ihm gebührt unser Dank allezeit!

Dieser Psalm enthält eine ganze Reihe von großartigen Einzelheiten, auch in Hinsicht darauf, was wir als seine Kinder tun können, dürfen und sollen. Ach, möge auch unser Herz überlaufen vor Dankbarkeit, mögen auch wir des HERRN Werke verkündigen und ihn loben und preisen und ihm danken in allem, was wir tun.

Zum Abschluß dieser kleinen Studie unter dem vielleicht doch sonderbaren Titel „Auszeit nehmen für Gott“ will ich kurz noch auf eine Stelle aus dem Alten Testament hinweisen, die uns über einen der Propheten Gottes berichtet, und die uns aufzeigt, wie auch er immer wieder solche „Auszeiten für Gott“ nahm (auch wenn sie vielleicht damals nicht so genannt wurden).

Daniel 6,11:
Als nun Daniel erfuhr, daß ein solches Gebot ergangen war, ging er hinein in sein Haus. Er hatte aber an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte.

Viele Leser kennen sicherlich den Zusammenhang, indem diese Aussage steht, wo es darum geht, daß einige unter des Königs Oberen neidisch waren auf Daniel und versuchten, durch einen Erlaß des Königs, den sie geschickt getäuscht hatten, Daniel aus dem Wege zu räumen. Wer irgendeinen Gott anbetete bzw. etwas von einem anderen als dem König erbat, der sollte in die Löwengrube geworfen werden, um dort eines gewaltsamen Todes zu sterben.

Daniel erfuhr von dieser Verschwörung gegen ihn, und er wußte auch, daß der Erlaß des Königs unabänderlich war. Nun stand er scheinbar vor der Wahl: Entweder auf seine „Auszeiten für Gott“ verzichten, oder aber nach der ersten „Auszeit“ als lebendiges Futter in die Löwengrube geworfen werden. Daniel entschied sich, auch weiterhin seine Zeit des Gebets, Lobes und Dankes treu einzuhalten und auf Gott zu vertrauen, daß er ihm auch in dieser Situation beistehen und ihn erretten würde.

Wir lesen hier, daß Daniel dreimal am Tage eine „Auszeit für Gott“ zu nehmen pflegte, und das trotz – oder vielleicht gerade wegen? – der vielen Aufgaben, die er als einer der mächtigsten Männer des Reiches sicher täglich zu bewältigen hatte. Er hatte diese Zeiten für Gebet, Lob und Dank fest in seinen Tagesablauf eingeplant und wich selbst unter Androhung des Todes nicht von dieser Sache ab! Ihm muß diese Zeit dreimal am Tag offensichtlich etwas bedeutet haben. Sie hat ihm gar mehr bedeutet als sein eigenes Leben, denn das war er bereit einzusetzen, um seinem Gott auch weiterhin in Ehrfurcht zu dienen und zu ihm zu beten, ihn zu loben und ihm zu danken.

Auch wir haben sicher einiges während eines Tages zu tun und zu erledigen, aber wir sollten uns immer wieder einmal im Laufe des Tages die Frage stellen, ob nicht eine „Auszeit für Gott“ notwendig bzw. angebracht ist. Laßt uns solche Zeiten fest einplanen, immerhin ist er die wichtigste Person für uns. Ihm gehört unser Leben, und ihm wollen wir mit Freuden dienen!

 

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