Wer Christus als seinen Herrn bekannt und geglaubt hat, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, der ist gerettet und ist nun ein Kind Gottes. Er hat Gott zu seinem himmlischen Vater. Für uns als Kinder Gottes ist nun Gebet ein ganz wesentliches Element unseres Lebenswandels, um die Gemeinschaft mit unserem Vater zu pflegen.

Wir sind Gottes Kinder

Gemeinschaft mit Gott als unserem himmlischen Vater setzt voraus, daß wir seine Kinder sind. Daher soll zuerst kurz dargelegt werden, daß wir auch tatsächlich Gottes Kinder sind. Welches sind die Kriterien aus dem Wort Gottes, die uns diese Gewißheit geben können? Was macht uns zu Kindern Gottes?

Römer 8,14 und 15:
Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist
[einen Geist der Knechtschaft] empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist [einen Geist der Kindschaft] empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!

Vers 14 drückt die große Wahrheit aus: Gottes Kinder sind nur die, welche Gottes Geist treibt. Man wird zu einem Kind Gottes durch den Geist, den Gott seinen Kindern gibt. Der Geist, den wir von Gott zum Zeitpunkt unserer Rettung empfangen, ist das, was uns zu Gottes Kindern macht. Der Geist von Gott wird in Vers 15 noch näher erläutert. Es handelt sich nicht um einen "Geist der Knechtschaft", sondern um einen "Geist der Kindschaft". Durch den Empfang von Gottes Geist werden wir nicht zu Knechten. Der Status, den wir durch diesen Geist erhalten, ist nicht der eines Sklaven bzw. Knechtes. Der Geist, den wir von Gott empfangen, ist ein "Geist der Kindschaft", der uns zu Gottes Kindern macht. Wir haben den Status eines Sohnes Gottes, und gerade durch diesen Geist ist es uns möglich, zu Gott zu kommen und zu Gott zu rufen: "Abba, lieber Vater!"

Dieser Geist von Gott gibt uns Zeugnis, daß wir Gottes Kinder sind.

Römer 8,16:
Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind.

Wenn wir von diesem Geist, den Gott uns geschenkt hat, in Gestalt der sichtbaren Erweise des Geistes1 Gebrauch machen, haben wir dadurch für uns selbst Zeugnis, daß wir Gottes Kinder sind. Dadurch sind jegliche Fragen beantwortet und alle eventuellen Zweifel daran beseitigt, denn Gottes Geist ist unser Beweis, gibt uns das Zeugnis.

Unsere Beziehung, die wir jetzt zu Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, haben, ist eine Beziehung von Sohn zu Vater. Dazu gibt uns der Geist von Gott eine Möglichkeit, bietet uns dieser Geist einen Weg, wie wir uns an Gott wenden können. Dieser Geist von Gott in uns hat diese Verbindung erst möglich gemacht, und durch diesen Geist der Kindschaft können wir nun rufen: "Abba, lieber Vater!"

Diese Wahrheit findet sich auch im Brief an die Galater.

Galater 4,4 und 5:
Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan,
damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen.

Gott hatte eine Zeit festgesetzt, zu der er den Menschen aus dem Status der Knechtschaft und Unmündigkeit wiederum in den Status eines Sohnes und Erben einsetzen wollte. Dieses große Ziel wurde ermöglicht, indem Gott seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus sandte, der das ihm von Gott aufgetragene Werk der Erlösung vollendete. Dadurch ist jetzt Kindschaft verfügbar für alle Menschen. Die Menschen, die nun an Christus glauben, werden Gottes Kinder.

Galater 4,6 und 7:
Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!
So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.

Hier lesen wir die gleiche großartige Wahrheit, die in Römer 8 dargelegt war. Welches Privileg wir haben, Gottes Kinder zu sein! Gottes Geist ist es, wodurch wir zu seinen Kindern werden: "Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen." Auch hier wird deutlich, daß wir uns nun in inniger Weise an unseren himmlischen Vater wenden können. Genau das kommt nämlich in dem Begriff "Abba, lieber Vater" zum Ausdruck.

Kolosser 1,27 nimmt Bezug darauf, daß wir heiligen Geist in uns haben. Dort wird das genannt: "Es ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit." Wir haben jetzt Christus in uns, da wir heiligen Geist von Gott erhielten. Dies ist ein "Geist der Kindschaft" bzw. "Geist seines Sohnes". Gott hat uns diesen Geist in unsre Herzen gegeben, damit wir nun mit ihm innigsten Kontakt haben können. Wir sind nicht mehr Knechte, sondern Kinder Gottes. Wenn aber Kinder, dann sogar Erben.

Zugang im Geist

In Epheser 2 lesen wir, daß wir als Kinder Gottes jetzt freien Zugang zu Gott haben. Wie bereits dargelegt, kommen wir nun zu Gott als seine geliebten Kinder und rufen: "Abba, lieber Vater!" Dies ist uns möglich, weil uns in Christus freier Zugang bereitgestellt worden ist.

Epheser 2,17 und 18:
Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren.
Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater.

Zunächst wird festgehalten, daß in Christus Frieden verfügbar wurde. Dabei kam dieser Frieden sowohl den Heiden – "die ihr fern wart" – wie auch den Juden –"die nahe waren" – durchs Evangelium zu. Beide benötigten diesen Frieden, denn als Menschen ohne Gottes Geist waren sie beide Sünder und standen in Feindschaft zu Gott.2 Dann heißt es weiter, daß beide nunmehr "Zugang zum Vater" haben. Es ist schon bemerkenswert, daß hier der Begriff "Zugang" mit dem Begriff "Vater" verbunden wird, denn diese zwei Begriffe vermitteln das Wunderbare, das Neue, was uns in Christus zuteil geworden ist. Gott ist nicht nur "Gott", sondern als der allmächtige Gott ist er unser "Vater"! Er ist nicht mehr weit weg von uns, es besteht kein scheinbar unüberwindlicher Graben zwischen Gott und uns. Gott hat uns seine Gabe, heiligen Geist, gegeben, wodurch wir nun freien Zugang zu ihm als unserem Vater haben.

Epheser 2,19–22:
So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen,
erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist,
auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn.
Durch ihn werdet auch ihr miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.

Wir sind nicht mehr Fremdlinge, wir sind Kinder. Als solche sind wir Gottes Hausgenossen, was umschreibt, daß wir zum gleichen Haushalt gehören, zu einer Familie gehören, in der Gott als unser Vater das Oberhaupt ist.

Epheser 3,11 und 12:
Diesen ewigen Vorsatz hat Gott ausgeführt in Christus Jesus, unserm Herrn,
durch den wir Freimut und Zugang haben in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn.

Wir haben nun Freimut und Zugang zu Gott in aller Zuversicht, da uns durch den Glauben an Christus Geist geschenkt wurde, der uns diesen Zugang ermöglicht. Wir brauchen nicht wankelmütig oder unsicher zu sein, sondern wir können mit aller Zuversicht vor Gott hintreten, freimütig zu ihm kommen und den Zugang zu ihm nutzen.

"Abba, lieber Vater!"

Dieser Zugang wird ersichtlich in dem Ausdruck "Abba, lieber Vater." Diese Anrede für Gott wird sonst nur in den Evangelien erwähnt, wo Jesus Christus Gott in dieser Form ansprach. Jesus Christus ist ansonsten der einzige, von dem im Wort Gottes erwähnt wird, daß er Gott mit "Abba, lieber Vater" angesprochen habe.

Als nächstes wollen wir einige Stellen ansehen, die uns darüber berichten, wie Jesus Christus gebetet hat und wie er die Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater pflegte. Er, als der eingeborene Sohn Gottes, hat sich oft Zeit genommen, um zu beten. Gerade das Gebet ist das, worin die Gemeinschaft mit Gott sich ausdrückt. Darin zeigt sich, wie wir mit Gott Gemeinschaft pflegen, wie wir diese Gemeinschaft mit ihm nutzen. Gott ist daran interessiert, Gutes für uns zu tun, uns Gutes zukommen zu lassen, woran aber unsere Gemeinschaft mit ihm wesentlichen Anteil hat.

Markus 1,35:
Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.

Jesus nahm sich Zeit, und er ging an eine einsame Stätte, wo er ungestört sein konnte. Dort betete er zu Gott. Hier sehen wir zwei wichtige Punkte zu Gebet: Zum einen war es früh am Morgen, und außerdem suchte sich Jesus einen Ort, wo er ungestört war. Jener Morgen war übrigens ein Morgen nach einem sehr ereignisreichen, vollen Tag. In Anbetracht der vor ihm liegenden Aufgaben des neuen Tages, nahm Jesus sich extra Zeit, um Gemeinschaft mit seinem Vater zu pflegen und zu beten.

Markus 6,45 und 46:
Und alsbald trieb er seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren nach Betsaida, bis er das Volk gehen ließe.
Und als er sie fortgeschickt hatte, ging er hin auf einen Berg, um zu beten.

Auch in diesem Bericht erkennen wir, daß Jesus sich nach einem bemerkenswerten Wunder zunächst einmal die Zeit nahm, um zu beten. Allerdings gab er seinen Jüngern zuvor noch Anweisungen, kümmerte sich um die, die bei ihm waren, und erst dann machte er sich auf und ging auf einen Berg, um dort zu beten.

Lukas 5,15 und 16:
Aber die Kunde von ihm breitete sich immer weiter aus, und es kam eine große Menge zusammen, zu hören und gesund zu werden von ihren Krankheiten.
Er aber zog sich zurück in die Wüste und betete.

Erneut sehen wir, wie Jesus sich gerade dann, wenn viel Volk sich bei ihm versammelte und er vielen half, immer wieder die Zeit nahm, um sich zurückzuziehen und alleine im Gebet zu verweilen. "Wüste" bezeichnet nicht eine ausgedehnte Sandwüste, sondern unbebautes Land, wo niemand wohnte und wo man daher ungestört sein konnte. Er entfernte sich ein wenig von dem Trubel und der Stadt, um für sich alleine zu sein und zu beten.

Lukas 6,12:
Es begab sich aber zu der Zeit, daß er auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb die Nacht über im Gebet zu Gott.

Das ist bemerkenswert. Er verbrachte die ganze Nacht damit, zu Gott zu beten. In dieser Situation war Gebet offenbar wichtiger als Schlaf. Was von solcher Bedeutung war, wird aus dem nächsten Vers klar.

Lukas 6,13:
Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger und erwählte zwölf von ihnen, die er auch Apostel nannte:

Jesus Christus mußte eine äußerst wichtige Entscheidung treffen. Aus der größeren Schar der Jünger sollten zwölf ausgewählt werden zu Aposteln. Diese Entscheidung traf er nicht einfach aus sich heraus, sondern er verbrachte eine ganze Nacht darüber im Gebet, um sicher zu sein, die richtige Entscheidung, die richtige Wahl zu treffen.

Lukas 9,18:
Und es begab sich, als Jesus allein war und betete und nur seine Jünger bei ihm waren, da fragte er sie und sprach: Wer sagen die Leute, daß ich sei?

In diesem Bericht lesen wir, daß Jesus Christus mitunter auch seine Jünger bzw. die zwölf Apostel um sich hatte, wenn er betete. Bei manchen Gelegenheiten zog er sich ganz alleine zurück, bei anderen waren seine Jünger bei ihm.

Lukas 11,1 und 2:
Und es begab sich, daß er an einem Ort war und betete. Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.
Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: …

Bei dieser Gelegenheit waren ebenfalls einige seiner Jünger anwesend, und einer von ihnen bat Jesus, er solle sie doch beten lehren. Jesus kam seinem Wunsch nach, und so findet sich hier eine Anleitung, die Jesus seinen Jüngern gab, um ihnen zu zeigen, wie sie beten konnten.

Lukas 11,2–4:
… Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.
Unser tägliches Brot gib uns Tag für Tag
und vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben allen, die an uns schuldig werden. Und führe uns nicht in Versuchung.

Dieses Gebet ist allgemein als das "Vaterunser" bekannt. Ein ähnliches Gebet wird auch im Matthäusevangelium an anderer Stelle erwähnt. Jesus Christus hat offenbar bei mehreren Gelegenheiten Anweisung gegeben, wie man beten sollte. Wir sehen auch hier, wie freimütig und mit welcher Zuversicht man sich im Gebet an Gott wenden kann. Dabei muß man anerkennen, daß Gott Gott ist und wir Menschen sind, die etwas benötigen.

Die Gemeinschaft, die wir jetzt als Kinder Gottes durch den uns von Gott geschenkten heiligen Geist haben, ermöglicht uns direkten Zugang zu ihm in Form von "Abba, lieber Vater!" Aber dabei kommt zum Ausdruck, daß Gott Gott ist und wir ihm nichts vorzuschreiben haben. Der Mensch – und wir werden es auch am Beispiel Jesu Christi sehen – kann und darf Gott keinerlei Vorschriften machen und sich dadurch über Gott erheben. Er muß immer anerkennen, daß Gott Gott ist und daß er Gott untergeordnet ist. Wenn wir als Kinder Gottes zu Gott beten, können wir ihn loben und preisen für das, was er ist, und für das, was er gemacht hat. Wir richten unsere Bitten an ihn, und wir dürfen mit Danksagung für die Verheißungen in seinem Wort, die uns bereits gegeben sind, erwarten, daß er unsere Bitten erhören wird.

Wir wollen in Markus 14 ein kleines Gebet anschauen, das Jesus Christus kurz vor seiner Gefangennahme im Garten Gethsemane betete.

Markus 14,35 und 36:
Und er ging ein wenig weiter, warf sich auf die Erde und betete, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge,
und sprach: Abba, mein Vater …

Hier nun haben wir eine Schriftstelle, wo erwähnt wird, daß Jesus Christus Gott mit "Abba, Vater" angesprochen hat. Jesus Christus redete so mit seinem himmlischen Vater. Wir haben aus Römer und Galater bereits gelernt, daß wir jetzt, die wir Gottes Geist in unseren Herzen haben, uns auch so an Gott wenden können.

Markus 14,36:
… Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!

Gerade dieses Gebet zeigt, daß es im Gebet nicht unbedingt darum geht, was wir wollen. In Jesu Gebet galt, was Gott will. Was Jesus wollte, war in Übereinstimmung mit Gottes Willen. Jesus wollte zwar: "Nimm diesen Kelch von mir" – aber nicht um jeden Preis. Wichtiger war ihm: "doch nicht, was ich will, sondern was du willst!" Gottes Wille war, daß der Kelch nicht von ihm genommen werden konnte, weil dadurch ein viel größeres Ziel erreicht wurde. Jesus Christus hat sich diesem Plan Gottes untergeordnet und Gottes Willen ausgeführt und so die Erlösung für viele ermöglicht.

In Johannes 11 sehen wir ein weiteres Beispiel eines Gebets Jesu.

Johannes 11,40–43:
Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast.
Ich weiß, daß du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich's, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast.
Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

Dieses sozusagen öffentliche Gebet diente eher den Umstehenden, denn Jesus benötigte kein weiteres Gebet in dieser Situation. Aber auch in diesem Gebet beginnt er mit dem Wort "Vater [Abba]".

In Johannes 17 lesen wir einige Teile aus einem längeren Gebet, das Jesus Christus gebetet hat. Auch in diesem Gebet sehen wir, wie er Gott als seinen Vater anredete und wie die Gemeinschaft, die er mit seinem Vater hatte, gerade im Gebet zum Ausdruck kam.

Johannes 17,1 und 2:
So redete Jesus, und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche;
denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen, damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast.

"Vater" – die bekannte Anrede steht gleich zu Beginn seines Gebets.

Johannes 17,5:
Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.


Johannes 17,11:
Ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, daß sie eins seien wie wir.

"Heiliger Vater" – so redete Jesus Christus zu Gott. Eine solche Anrede gebührt Gott allein, kein Mensch sollte sich anmaßen, sich so anreden zu lassen.

Johannes 17,21:
damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast.


Johannes 17,24 und 25:
Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe der Grund der Welt gelegt war.
Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese haben erkannt, daß du mich gesandt hast.

Fünfmal sehen wir in diesem Gebet, wie Jesus Christus sich mit "Abba" und "Vater" an Gott wendet. Wie wir zuvor bereits gesehen haben, können wir ebenfalls mit dieser Anrede vor Gott hintreten.

Ein weiterer Aspekt des Gebets und unserer Gemeinschaft mit Gott ist aus Johannes 14 ersichtlich, wo Jesus Christus seinen Jüngern sagte, daß sie sich in seinem Namen an Gott wenden können.

Johannes 14,12–14:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.
Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn.
Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.


Johannes 15,7 und 16:
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, daß ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe.


Johannes 16,22–24:
Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
An dem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben.
Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei.

Die Zeit, von der Jesus sprach, ist mittlerweile eingetreten. Jesus Christus ist bereits zum Vater gegangen. Wir bitten nun in seinem Namen mit der großen Gewißheit, daß Gott uns unsere Bitten erfüllen wird. Dafür können und sollen wir dankbar sein. "Abba, lieber Vater" beschreibt unser Verhältnis zu Gott, und wir bitten nun in Jesu Christi Namen.

Wie Jesus sich Zeit nahm zum Gebet, sollten auch wir im Laufe des täglichen Geschehens Zeit nehmen, um zu Gott zu beten und Gemeinschaft mit ihm zu pflegen.

Gott hat uns zu seinen Kindern gemacht. Er will, daß wir vor ihn treten und den Zugang nutzen, der uns durch seinen Geist in uns gewährt worden ist. Laßt uns diese Möglichkeiten nicht auslassen!


(1) Vgl. dazu 1. Korinther 12,7–10.

(2) Vgl. dazu Römer 5,6–10.

 

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